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TOYOTA Handball-Bundesliga: Das Derby aller Derbys

Es ist wieder so weit. Zum 58. Mal treffen der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt aufeinander. Schauplatz diesmal die Flensburger Campushalle, wo am Samstag um punkt 15 Uhr der Anpfiff erfolgen wird. Das letzte Derby ging im Mai mit 41:36 an die SG. Die „Zebras“ erscheinen mit der Würde des Triple-Siegers und der Bürde des großen Bundesliga-Favoriten. „Das ist wie David gegen Goliath“, meint SG-Trainer Kent-Harry Andersson. „Zum Glück kann im Sport der David auch gewinnen.“
SG-Geschäftsführer Fynn Holpert bewegte sich am Freitag gut gelaunt durch die SG-Geschäftsstelle. Dazu trug sicherlich der noch frische Abschluss von zwei Teampartner-Verträgen (Vestas, Cimber Air) bei. Dennoch war ihm eine gewisse Anspannung anzumerken. Nur noch 24 Stunden bis zur „Mutter aller Spieler“, wie er das Nordderby titulierte. Das große Duell um die Bundesliga-Spitze, das Fynn Holpert bislang nur aus der Ferne betrachtet hatte. „Es gibt kein Duell“, schilderte der „Derby-Novize“ vor dem richtungsweisenden Spiel, „dass die Bundesliga, Handball-Deutschland oder eine ganze Region so in den Bann zieht.“
Allerdings: In der Favoritenrolle sieht sich bei der SG niemand. Zuletzt zeigte das SG-Team nur sporadisch seine Klasse. Eine Halbzeit in Gummersbach, zehn Minuten gegen Balingen und in Stralsund gelegentlich im zweiten Durchgang. Dagegen beeindruckte der THW Kiel gegen den SC Magdeburg am Dienstag fast alle im SG-Clan. „Das war eine Handball-Demonstration“, meinte Fynn Holpert. Und Kent-Harry Andersson ergänzte: „Ein Sieg mit 17 Toren gegen Magdeburg sagt alles. Dabei haben die Kieler in der zweiten Halbzeit sogar ihre zweite Reihe spielen lassen.“ Aber die ist mit Leuten wie Börge Lund, Filip Jicha oder Christian Zeitz auch erstklassig besetzt.
Geschlagen geben wird sich die SG aber keineswegs. Kent-Harry Andersson zauberte am Donnerstag ein altes Video hervor. Der Mitschnitt vom 31:21 gegen Barcelona im Februar. „Da war unsere Abwehr in Weltklasse-Form“, hatte Kent-Harry Andersson der Mannschaft gesagt. „So müssen wir gegen Kiel auch spielen. Dann können wir gewinnen.“ Ins gleiche Horn stieß Sport-Direktor Anders Dahl-Nielsen: „Natürlich hat man Respekt vor dem THW – aber es sind auch nur Sportler. Auch Kiel gewinnt nicht jede Partie mit 15 Toren. In Mannheim war es zum Beispiel sehr knapp.“
Die SG geht mit dem gleichen Kader ins Rennen wie zuletzt. Frank von Behren und Blazenko Lackovic sollen am Montag wieder voll einsteigen. Trotz fehlender kurzfristiger „Verstärkungen“ zeigte sich Fynn Holpert nicht bange. „Wir haben ein Heimspiel“, sagte er. „Und das letzte wurde auch ohne Blazenko Lackovic mit 41:36 gewonnen. Daraus und dem achten Mann im Rücken ziehen wir unsere Kraft. Ich denke, dass die ganze Handball-Welt uns die Daumen drückt, damit wir diesen unglaublichen Gegner schlagen.“

Marcin Lijewski und Co. wollen den Favoriten stürzen.



Splitter
Fernsehen. Die Partie wird im Internet-Fernsehen „hbl.tv“ ab 19 Uhr als Aufzeichnung gezeigt. Ausschnitte gibt es ab 17.30 Uhr im neuen Handball-Magazin „liga 1 – handball“ des NDR.

Karten-Situation. Die Partie ist ausverkauft.

SG-BUS-Shuttle-Dienst. Wegen des Jahrmarkts fahren zwei Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS ab 13.30 Uhr vom ZOB, zwei weitere ab 13.30 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum ZOB und zum Fördepark zurück. In Handewitt startet um 14.15 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.
Hallen-Öffnung. Die Campushalle öffnet um 13.30 Uhr.

Schiedsrichter. Matthias Dang und Thorsten Zacharias (Mainz) waren lange nicht mehr in der Campushalle. Am 10. April 2004 leiteten sie das SG-Heimspiel gegen den THW Kiel, das die SG mit 32:27 gewann. In der letzten Serie pfiffen die beiden Unparteiischen die SG-Partie in Hamburg (31:33).

Statistik. Die SG und der THW Kiel standen sich 57 Mal gegenüber. Die SG gewann 21 Mal und spielte vier Mal Remis. Das Torverhältnis lautet 1450:1486. 15 der 25 Heimderbys entschied die SG für sich, acht Mal ging der THW als Sieger vom Platz.

 

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