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Supercup: Der „Mini-Titel“ geht nach Kiel

Die SG Flensburg-Handewitt hat kräftig am zweiten Supercup-Gewinn nach 2000 gerochen. Letztendlich musste sich der Deutsche Pokalsieger aber dem THW Kiel mit 34:36 (19:15) geschlagen geben. Die 10000 Zuschauer in der Münchener Olympiahalle kamen bei der flotten Partie dennoch voll auf ihre Kosten. Die Experten bescheinigten beiden Kontrahenten eine gute Form. „Wenn ich das mit dem letztjährigen Supercup vergleiche, sind beide Teams viel weiter“, meinte beispielsweise DSF-Co-Moderator Bob Hanning, der 2004 mit dem HSV Hamburg diesen Wettbewerb erfolgreich beendet hatte.
Zunächst lief alles nach dem Geschmack von Thorsten Storm. „Es ist immer schön, gegen Kiel zu spielen“, unkte der SG-Manager vor der Partie. Und es gab tatsächlich ein paar schöne Appetithäppchen im Vorfeld der neuen Bundesliga-Saison. Allen voran Michael V. Knudsen. Der neue dänische Kreisläufer stand im ersten Abschnitt irgendwie immer richtig. Nach 18 Minuten hatte er bereits fünf Mal „eingesetzt“ und drei Strafwürfe „geerntet“. Von der Siebenmeter-Linie erwies sich Lars Christiansen einmal mehr als der „Vollstrecker“. Einfach traumhaft, wie die Bälle ins Netz flutschten!
Die SG führte im ersten Durchgang stets mit einem kleinen „Polster“. Daran änderte sich auch nichts, als nach rund 20 Minuten der „zweite Anzug“ das Spielfeld betrat. Nun wurde Johnny Jensen am Kreis mehrfach von Kasper Nielsen bedient. Der Däne markierte mit einem herrlichen Alleingang auch den Pausenstand. „Das war eine sehr gute erste Halbzeit“, befand Thorsten Storm. „Wenn noch Blazenko Lackovic dazukommt, dann ist das wirklich eine runde Sache.“

Michael V. Knudsen jubelierte zunächst mehrfach.

Als Marcin Lijewski und Kasper Nielsen gleich nach Wiederbeginn auf 21:15 erhöhten, sprach vieles für eine kleine Vorentscheidung. Aber auch der THW Kiel hatte genug Trümpfe dabei. Im Gegensatz zur SG bot der Deutsche Meister alle Spieler auf. Vor allem der Franzose Nikola Karabatic verblüffte trotz eines Sehnen-Anrisses in der Wurfhand. Er war es, der in doppelter Kieler Überzahl mit dem 16. Treffer die schlechteste Phase der SG einleitete. Den Schützlingen von Kent-Harry Andersson unterliefen in 13 Minuten satte sieben technische Fehler. Der THW glich nicht nur aus, sondern ging beim 23:22 sogar erstmalig in Führung. München hatte seinen Krimi!
Im SG-Dress stemmten sich nun vor allem die Rückraum-Akteure und Jan Holpert, der in der letzten Viertelstunde immerhin sieben Würfe parierte, gegen die Niederlage. Dagegen wiesen die Neuzugänge eine gemischte Bilanz auf. „Michael V. Knudsen und Kasper Nielsen haben einen guten Einstand gefeiert“, urteilte Thorsten Storm. „Goran Sprem und Igor Kos müssen sich aber noch steigern.“
Durch das einzige Tor von Sören Stryger (32:31) und eine „Peitsche“ von Marcin Lijewski (33:32) meldete sich die SG nochmals zurück, den längeren Atem hatten aber die Kieler. Henrik Lundström sorgte 20 Sekunden vor Schluss für den endgültigen „Knockout“. Für die bemerkenswerteste Meldung des Abends hatte allerdings die SG gesorgt: Christian Berge stand erstmals seit dem „Final Four“ in Hamburg wieder auf dem Spielberichtsbogen. „Er soll wissen“, betonte Kent-Harry Andersson, „dass er nach wie vor einer von uns ist.“

THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt 36:34 (15:19)
THW Kiel: Fritz (8 Paraden), Andersson (6 Paraden) – Linders, Andersson (4/1), Lundström (2), Kavticnik (4/1), Hagen (6/4), Lövgren (5/1), Wagner (3), Ahlm (5), Szilagy, Zeitz (1), Karabatic (6)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (31.-40., 1 Parade), Holpert (15/1 Paraden) – Solberg (3), Berge (n.e.), Nielsen (5), Sprem (1), Jensen (3), Christiansen (8/6), Holm (n.e.), Stryger (1), Lijewski (6), Boldsen (2), Kos, Knudsen (5)
Schiedsrichter: Dang/ Zacharias (Mainz); Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Lövgren 4, Ahlm 2, Kavticnik 2 – Lijewski 4, Knudsen 4, Nielsen 2); Siebenmeter: 8/7:6/6 (Andersson scheitert an Holpert); Zuschauer: 10000 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:2 (3.), 3:7 (10.), 6:8 (14.), 7:11 (20.), 10:15 (26.), 14:17 (29.) – 15:21 (33.), 18:21 (35.), 23:22 (41.), 25:25 (44.), 27:25 (47.), 27:27 (48.), 29:27 (50.), 29:29 (51.), 31:32 (54.), 33:33 (56.), 35:33 (58.), 35:34 (59.)

 

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