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Nordderby: SG sichert sich ein 26:26

Das war spannend! Die SG Flensburg-Handewitt verteidigte mit einem 26:26 (10:11) in der Ostseehalle gegen den THW Kiel die Bundesliga-Tabellenführung. Die „Zebras“ erzielten erst sieben Sekunden vor Ablauf der Zeit den Ausgleich. Unter dem Strich waren aber beide Seiten zufrieden. „In Kiel wird in dieser Saison keine Mannschaft mehr punkten“, sagte SG-Coach Kent-Harry Andersson, während THW-Manager Uwe Schwenker die Meisterschale am Ende der Serie auf jeden Fall in Schleswig-Holstein wähnt. Und SG-Geschäftsführer Thorsten Storm wird das Team trotz des knapp verpassten achten Sieges gegen den THW im Frühjahr für eine Woche nach Mallorca schicken.
In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Die Kieler, mit 25:26 im Rückstand, setzten alles auf eine Karte. Sebastian Preiß betrat als siebter Feldspieler 15 Sekunden vor Ultimo das Spielfeld. Acht Sekunden später glich Marcus Ahlm aus. Johnny Jensen sah das verwaiste Tor, wurde beim Ausführen der „Schnellen Mitte“ aber von Stefan Lövgren attackiert. Nach einer Revanche des Norwegers endete die Partie mit tumultartigen Szenen.
Die beiden Protagonisten der unschönen Schlussfrequenz erhielten den roten Karton. Bald beruhigte sich die Szenerie aber wieder, es kam zu Versöhnungsgesten. „Wenn zehn Spieler so eng zusammenstehen, kann es schnell mal zu einer solchen Hektik kommen“, sagte SG-Kapitän Sören Stryger, der ebenso wie viele andere rätselte, warum es keinen Siebenmeter mehr für die Gäste gab. Die Aktion von Stefan Lövgren war eine klare „Notbremse“, ohne die Johnny Jensen freie Wurfbahn auf das leere Tore gehabt hätte.
Sei`s drum – das Remis war auf jeden Fall gerecht. Nach einer Partie, die sehr von den Torhütern  geprägt wurde. Den vielen Paraden von Mattias Andersson stand Jan Holpert in nichts nach. Mehrfach nervte er die Kieler Schützen und entschärfte selbst klarste Gelegenheiten. „Holpi war heute fantastisch“, staunte Joachim Boldsen, der als erster von drei Spielmachern dem SG-Angriff Impulse verlieh.
Nach der Pause roch es danach, dass der THW immer mehr Oberwasser gewinnen würde. Nun folgte aber der große Auftritt von Christian Berge, der sehr gute Spielzüge einleitete. „Christian hat das wirklich klasse gemacht“, bedankte sich Lars Christiansen. „So viel Platz bekommt man in der Ostseehalle auf Außen normalerweise nicht.“
Das Spiel kippte. Der für den angeschlagenen Sören Stryger (Zerrung) eingewechselte Torge Johannsen traf zum 19:17, Blazenko Lackovic erhöhte mit einem strammen Wurf gar auf 23:20. Doch zwei leichte Ballverluste und daraus resultierende Gegenstöße brachten die Kieler ins Spiel zurück. Der Grundstein für das dramatische Ende war gelegt. „Ohne Jan Holpert hätten wir sicherlich verloren“, atmete Kent-Harry Andersson letztendlich zufrieden durch.


Blazenko Lackovic erzielte das 24:25 für die SG. Foto: Münster

 

THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt 26:26 (11:10)
THW Kiel: Fritz (bei 5 Siebenmetern 2/2 Paraden), Andersson (19 Paraden) – Preiß, Petterson (8/4), Lundström (1), Hagen (2), Lövgren (3), Wagner, Ahlm (4), Boquist (1), Zeitz (7), Pungartnik
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (bei einem 7m), Holpert (21/1 Paraden) – Solberg (1), Lackovic (4), Berge (2), Jensen (2), Christiansen (6/1), Klimovets (1), Johannsen (1), Stryger (3/2), Lijewski (2), Boldsen (4)
Schiedsrichter: Geipel/ Helbig (Steuden/ Raguhn); Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Lövgren, Ahlm, Pungartnik, Hagen je 2 - Lijewski 4, Boldsen 2); Rote Karten: Lövgren (60.), Jensen (60.); Siebenmeter: 5/4:5/3 (Lövgren scheitert an Holpert - Christiansen und Stryger vergeben gegen Fritz); Zuschauer: 10250 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:0 (3.), 2:2 (7.), 3:4 (11.), 4:6 (16.), 7:7 (23.), 7:9 (24.), 10:9 (27.) - 11:11 (31.), 13:11 (33.), 17:15 (42.), 17:19 (47.), 20:23 (53.), 23:23 (55.), 25:26 (59.)

 

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