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25:21 im Derby - SG-Abwehr meisterlich

Einer der Besten: Joachim Boldsen

Das war der siebte Streich! Mit 25:21 (12:12) rang die SG Flensburg-Handewitt den THW Kiel nieder und eilt damit in den Nordderbys seit Mai 2002 weiterhin von Sieg zu Sieg. Als Matchwinner entpuppten sich diesmal die Abwehr und Torwart Jan Holpert, der anschließend als "Spieler des Tages" ausgezeichnet wurde. "Jeder wollte gewinnen, keiner wollte verlieren", bestätigte der Keeper den Eindruck der Zuschauer, die ein echtes Kampfspiel gesehen hatten. "Im Angriff haben wir wirklich nicht so flüssig gespielt."
Dafür stand die Abwehr. Die Entscheidung von Trainer Kent-Harry Andersson und Manager Thorsten Storm, in dieser Serie auf den Mittelblock der norwegischen Nationalmannschaft zu setzen, erweist sich immer mehr als goldrichtig. Johnny Jensen und Glenn Solberg machten dem THW-Rückraum das Leben schwer. Christian Zeitz leistete sich zehn Fahrkarten, Frode Hagen fand keine Bindung zum Spiel, und auch Stefan Lövgren blieb ungewohnt blass. Lediglich Kreisläufer Marcus Ahlm löste mehrmals Alarm aus. "Wenn man es nur über den Kreis versucht, kann man nicht gewinnen", haderte THW-Coach Noka Serdarusic.
In der Offensive leistete sich aber auch die SG einige Aussetzer. Glenn Solberg war zwar ein guter Ballverteiler, entfaltete selbst aber zu wenig Torgefahr. Und die Außen wurden nur wenig ins Spiel einbezogen. So musste die SG froh sein, nach dem 8:10 nicht noch höher in Rückstand zu geraten. In dieser Phase warf die SG ihre Vorteile auf der halblinken Position in die Waagschale. Das Debüt von Blazenko Lackovic war perfekt. In der 15. Minute betrat der Kroate erstmals die "Platte" und erzielte bis zum Pausenpfiff zwei Treffer. "Er ist auf Kurs und hat uns geholfen", freute sich Kent-Harry Andersson. "So konnten sich andere auch mal erholen." Davon profitierte vor allem Joachim Boldsen, der sich das Prädikat "effektivster Angreifer" verdiente.
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Kieler zunächst ein leichtes Übergewicht. Bis zum 16:14 lagen sie in Front. In Überzahl wendete die SG schließlich das Blatt. Die THW-Abwehrsäulen Marcus Ahlm und  Stefan Lövgren bewegten sich nun am Rande der "roten Karte", für Christian Zeitz war die Partie in der 53. Minute vorzeitig zu Ende. Dennoch hoffte der THW selbst in der Schlussphase noch auf einen Punkt. Doch 50 Sekunden vor dem Abpfiff gab Frode Hagen beim 23:21 die letzte Chance aus der Hand. Derweil blickte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm begeistert zu seiner Mannschaft: "Trotz des frühen Zeitpunkts steht die Mannschaft schon sehr gut in der Abwehr."

Marcus Ahlm entwischt der SG-Abwehr: Das gelang nur ihm.

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt - THW Kiel 25:21 (12:12)
SG Flensburg-Handewitt:
Beutler (n.e.), Holpert (17 Paraden) – Solberg (1), Palmar (1), Lackovic (2), Jensen (3), Christiansen (3/2), Klimovets, Stryger (3/3), Lijewski (4), Boldsen (8), Berge (n.e.)
THW Kiel: Fritz (12 Paraden), Andersson (n.e.) - Preiß (n.e.), Petterson (2), Lundström (3/1), Hagen (1), Lövgren (2), Wagner, Ahlm (7), Boquist (1), Zeitz (5)
Schiedsrichter: Fleisch/ Rieber (Nürtingen/ Ostfildern); Zeitstrafen: 6:16 Minuten (Lijewski 4, Jensen 2 - Zeitz 6, Lövgren 4, Ahlm 4, Boquist 2); Siebenmeter: 6/5:3/1 (Christiansen über das Tor - Petterson und Lundström scheitern an Holpert); Zuschauer: 6100 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:0 (4.), 4:5 (12.), 8:7 (19.), 8:10 (23.), 12:11 (30.) - 14:16 (35.), 18:16 (42.), 21:17 (48.), 23:21 (58.)

 

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