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Heißes Eis

21.08.2012 -Super Cup 2012: 26:29 – SG kämpft bis zum Schluss

Die SG Flensburg-Handewitt hat am zweiten Sieg beim Super Cup nach 2000 geschnuppert, musste sich letztendlich dem THW Kiel beugen. Der deutsche Meister und Pokalsieger behauptete sich in München mit 29:26 (14:14). Zu allem Überfluss musste Petar Djordjic in der zweiten Hälfte mit einer Knieverletzung ausscheiden. Eine Diagnose liegt noch nicht vor. Morgen wird ein MRT vorgenommen. „Wir drücken alle die Daumen, dass nichts Schlimmes passiert ist", sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

Gold und Silber – vor dem Anpfiff standen noch einmal die Medaillen der französischen und schwedischen Olympioniken im Mittelpunkt. Natürlich präsentierten sich Mattias Andersson und Tobias Karlsson auf ihren gewohnten Positionen – und das gleich sehr passabel. Der SG gehörte die Anfangsphase. Steffen Weinhold, der Franke, eröffnete die Handball-Saison 2012/13 mit seinem Tor. Thomas Mogensen und Petar Djordjic fütterten Michael Knudsen am Kreis. 4:1 für die SG nach fünf Minuten – das sah doch sehr hübsch aus.

Natürlich konnte es gegen das Kieler-Klasse-Team nicht so weiter gehen. Im heißen Eisportzentrum wurde es schnell wieder eng. Der erste Kieler Konter lief zum 4:4. Marko Vujin markierte die erste Führung und auch das 7:5 des THW. Die SG steckte in einem kleinen Tief. Holger Glandorf feierte sein Pflichtspiel-Comeback. Auch Jacob Heinl und Lars Kaufmann mischten nun mit. Der Halblinke stieg gleich zwei Mal gewaltig hoch und besorgte mit einem Doppelschlag das 8:9.

Beide Trainer wechselten recht munter. Wegen der großen Hitze? Oder hatte das offiziell erste Pflichtspiel doch noch einen feinen Test-Charakter? Die Fans kamen in jedem Fall auf ihre Kosten. Holger Glandorf zeigte Sprungkraft, netzte zum 9:11 und 10:12 ein. „Er ist auf einem guten Weg zurück", freute sich Dierk Schmäschke. Besonders sehenswert ein Treffer von Anders Eggert, der aus spitzem Winkel den eingewechselten THW-Keeper Andreas Palicka düpierte. Unter dem Strich ging es mit einem gerechten 14:14-Remis in die Kabinen.

Die Pause schien die SG eigenmächtig verlängert zu haben. Blitzschnell hieß es 16:14 für Kiel. Doch Mattias Andersson stand in dieser Phase sicher. Die SG zog zwei Gegenstöße auf und glich wieder aus. Das Spiel gewann an Intensität, die Zeitstrafen häuften sich. Allerdings auch die Vorteile des Triple-Siegers aus der Landeshauptstadt. Mit einer offensiveren Abwehr machte der THW es der SG schwer.

Petar Djordjic hämmerte den Ball zum 19:18 in die Maschen. Seine letzte erfolgreiche Aktion! Kurz darauf sackte er bei einem Angriff zusammen. Eine schmerzhafte Knie-Blessur. Aufgestützt auf Arzt Dr. Torsten Ahnsel und Physiotherapeutin Jana Kräber humpelte der junge Serbe in die Kabine. Ein Schock! Die Kieler nutzten die Gunst der Stunde und zogen auf 22:18 davon. „Das war alles andere als optimal", ärgerte sich Ljubomir Vranjes. „Wenn man sich so viele Fehler erlaubt, kann man gegen den THW nicht gewinnen."

Team-Time-Out der SG – klare Trainer-Worte! Holger Glandorf stieß sogleich zwei Mal in die Nahtstelle vor und verkürzte noch einmal auf 23:21. Der THW antwortete, geriet aber durch eine von Lasse Svan Hansen und Anders Eggert gebildete Abwehrspitze nochmals in die Bredouille. Etwas mehr als zwei Minuten vor Schluss brachte Holger Glandorf die SG auf 27:26 heran. Sören Rasmussen parierte im Gegenzug gegen Aron Palmarsson. Der potenzielle Ausgleichs-Angriff mündete in einen fatalen Fehlpass, den Daniel Narcisse mit dem 28:26 bestrafte. Die Entscheidung! „Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt", meinte Dierk Schmäschke. „Unsere SG hat eine Riesen-Moral gezeigt." Ljubomir Vranjes sah dennoch genug Ansätze für die nächsten Trainings-Tage: „Es gibt genug zu tun."

Schade – es hat nicht gereicht. Fotos: Sascha Klahn.

 

THW Kiel – SG Flensburg-Handewitt  29:26 (14:14)
THW Kiel: Omeyer (4 Paraden), Palicka (11 Paraden; ab 25.) – Toft Hansen, Sigurdsson (2), Sprenger (3), Ahlm, Wiencek, Zeitz (1), Palmarsson (3), Narcisse (3), Ilic (1), Klein (1), Jicha (6), Vujin (9/4)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen (4 Paraden; ab 50., bei zwei 7m), Andersson (10 Paraden) – Karlsson, Eggert (6/3), Glandorf (6), Mogensen (1), Svan Hansen (3), Weinhold (1), Djordjic (2), Heinl (2), Kaufmann (2), Knudsen (3)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Ahlm 2, Zeitz 2, Jicha 2 – Heinl 2, Eggert 2, Karlsson 2, Knudsen 2, Mogensen 2, Kaufmann 2); Siebenmeter: 4/4:3/3; Zuschauer: 6159 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:2 (2.), 1:4 (5.), 5:4 (10.), 7:5 (13.), 8:6 (14.), 8:9 (20.), 9:11 (22.), 10:12 (24.), 12:12 (26.), 13:14 (27.) – 16:14 (32.), 16:16 (33.), 17:17 (37.), 19:17 (40.), 22:18 (46.), 22:20 (47.), 23:21 (50.), 26:21 (52.), 26:23 (53.), 27:23 (55.), 27:26 (58.)

Von: ki