Stripes
Stripes
Archiv

Das 99. Landesderby

09.05.2019 -DKB Handball-Bundesliga: Mit einer gesunden Lockerheit nach Kiel

Natürlich ist es das Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga. Die SG Flensburg-Handewitt muss am Sonntag um 14.30 Uhr beim THW Kiel antreten. Die SG als Titelverteidiger hat fünf Spieltage vor Schluss vier Minuspunkte weniger auf dem Konto als der Landesrivale. Je nach Ausgang der Partie wird der Vorsprung wachsen, konstant bleiben oder sich halbieren – doch Tabellenführer bleibt die SG. „Wir sind davon überzeugt, dass wir in Kiel etwas bewegen können“, sagt Rasmus Lauge. „Ich hätte nichts gegen das Ergebnis von vor zwölf Monaten.“ Es war der 10. Mai 2018, als sich die Nordlichter nach dem Montpellier-Desaster mit einem 29:25 in der Landeshauptstadt zurückmeldeten und damit zur erfolgreichen Jagd auf den damaligen Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen bliesen.

Ein Jahr später ist die Lage eine ganz andere. Maik Machulla freut sich darüber, dass seine Jungs Spaß haben, in diesen Tagen die nötige Lockerheit zeigen. „Es bringt ja gar nichts, wenn wir jetzt alles anders machen, nur weil andere denken, es würde so der Bedeutung dieses Spitzenspiels gerecht werden“, erläutert der SG Trainer. „Es gibt nur zwei Punkte – wie in jedem anderem Spiel auch. Egal, was am Sonntag in Kiel passiert: Wir haben weiterhin alles selbst in der Hand. Wir sollten diese Situation auch ein Stück genießen und auf keinen Fall verkrampfen.“

Eine komplette Trainingswoche
Während der THW am heutigen Donnerstagabend noch bei der HSG Wetzlar antreten  muss, befindet sich die SG in einer fast normalen Trainingswoche: Dienstag zwei Übungseinheiten, Mittwoch eine und am heutigen Donnerstag ein individuelles Programm. Freitag und Samstag wird in der Duburghalle schließlich voll auf die Taktik-Karte gesetzt. „Wir können ja nicht komplett runterfahren und uns kaputt regenerieren“, schmunzelt Maik Machulla, der stattdessen kürzere, aber intensive Einheiten einstreute. Personell sieht es gut aus. Magnus Rød mischt wieder voll mit. Die Untersuchungen in Flensburg ergaben keine Frakturen im Gesicht. „Wir freuen uns so richtig auf dieses Derby“, lächelt der Norweger. Etwas ungewiss ist lediglich die Situation um Jim Gottfridsson. Der Spielmacher fehlte bekanntlich in Veszprém, da er bei seiner hochschwangeren Frau geblieben war. Der „Handballer-Nachwuchs“ erblickt hoffentlich vor dem Wochenende das Licht der Welt.

Keine Geheimnisse
Wie gewohnt hat Maik Machulla die Videos vom Gegner analysiert und neue Details über den THW Kiel entdeckt. Für revolutionäre Kenntnisgewinne kennt man sich eben zu gut. Die „Zebras“ haben in der ganzen Saison nur drei Mal verloren: zwei Mal gegen den SC Magdeburg und das 98. Landesderby am 8. September. Die SG bejubelte damals einen 26:25-Erfolg in der FLENS-ARENA. Diesmal dürfte es ähnlich eng werden. Die mentale Seite wird nicht zu unterschätzen sein. „Meine Spieler wissen, dass sie bei der SG, einem Top-Team, spielen und deshalb die Erwartungshaltung im Umfeld existiert, beizeiten einen Titel zu gewinnen“, erzählt Maik Machulla. „Dementsprechend wissen sie auch, wie man mit Druck umgeht, ohne dass dabei die Leistung negativ beeinflusst wird.“

Jim Gottfridsson: Heiß auf das 99. Landesderby.

Splitter
Fernsehen. Das Spiel wird ab 14.15 Uhr auf Sky Sport 2 „live“ übertragen.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der DKB Handball-Bundesliga geht es hier.
Schiedsrichter. Lars Geipel (Steuden) und Marcus Helbig (Landsberg).
Statistik. In den bisherigen 98 Derbys ist die SG 35 Mal als Sieger vom Feld gegangen, 58 Mal gewannen die Kieler. Das Torverhältnis lautet 2595:2712.

Von: ki