Stripes
Stripes
Archiv

Das 76. Landesderby

22.11.2013 -DKB Handball-Bundesliga: Spitzenplatz nach Spitzenspiel für die SG?

Es ist angerichtet für das 76. Landesderby zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel. Wenn am Sonntag um 15 Uhr der Anpfiff erfolgt, ist die FLENS-ARENA restlos ausverkauft. Dann wird es vor Spannung prickeln, es werden kräftig Daumen gedrückt. Mit einem Sieg würde die SG (23:5 Punkte) erstmals in dieser Serie an die Spitze der DKB Handball-Bundesliga springen, da sie eine Partie mehr ausgetragen hat als die „Zebras" (24:2 Punkte). „Ich beziffere die Chancen mit 60:40 für uns", gibt sich SG-Trainer Ljubomir Vranjes optimistisch. „Wir sind in unserer eigenen Halle mit der Unterstützung unserer Zuschauer brandgefährlich." Die Bilanz gibt ihm recht: Seit dem 7. Dezember 2011 hat die SG zu Hause keine Bundesliga-Partie mehr verloren und seither 64:2 Punkte aus 33 Heimspielen gesammelt.

Menschen, die sich eher wenig für Handball interessieren, erklärt man das schleswig-holsteinische Handball-Derby so: Kiel gegen Flensburg – das ist so wie Dortmund gegen Schalke. Die Tradition ist fast genauso alt. Schon zu Zeiten des Feldhandballs liebte es der THW Kiel gar nicht, in die andere Fördestadt fahren zu müssen. Kampf war oft Trumpf. Das allererste Schleswig-Holstein-Duell in der Bundesliga stieg am 22. Oktober 1971. Kurz vor der Pause führte der Außenseiter Flensburger TB mit 7:5, 7500 Zuschauer in der Ostseehalle waren geschockt. Die „Zebras" siegten noch mit 15:9. Am 18. Dezember 1971 das Rückspiel in der Idraetshalle: Der Gast zitterte sich mit einem 13:12 in die Meisterrunde, der FTB musste absteigen.

Zur Serie 1979/80 stieg der TSB Flensburg in die Eliteklasse auf. Am 3. November 1979 kam es in der KGS-Sporthalle Adelby zum Kellerduell mit dem THW Kiel. In der Schlussphase parierte TSB-Schlussmann Volker Masuhr einen Siebenmeter von Pedrag Timko, Boy Boysen konterte zum 18:17-Siegtreffer. Der Jubel ebbte jedoch bald ab. Die Flensburger mussten erneut die Bundesliga verlassen, die Kieler blieben als Fünftletzter drin.

Am 21. April 1984 schließlich das Spiel, mit dem die meisten heutigen Derby-Statistiken beginnen. Die SG Weiche-Handewitt, die 1990 das Spielrecht an die heutige SG weitergab, traf im DHB-Pokal auf den großen Bruder aus der Landeshauptstadt. Der setzte sich in der Verlängerung durch, die SG schaffte kurz darauf den Sprung in die Bundesliga. Inzwischen umfasst die Bilanz 75 Paarungen. Meist übten sich die Kieler in der Rolle des Goliaths, nur 24 Mal behielt die SG die Oberhand.

Zurück in die Gegenwart: Am gestrigen Donnerstag hat die SG Schwung geholt für das Derby. Nach einer furiosen Schlussphase feierte die „Hölle Nord" einen 27:24-Erfolg in der VELUX EHF Champions League über den HSV Hamburg. Während die Fans noch feierten, bekannte Ljubomir Vranjes: „Es war natürlich unbewusst, aber ich habe schon gemerkt, dass Kiel schon in den Hinterköpfen steckte. Drei Tage vor einem Derby ist es sehr schwer, sich auf jedes andere Match zu konzentrieren." Ein Sorgenkind gab es zuletzt: Holger Glandorf musste aufgrund eines Magen-Darm-Infekts passen. Gegen den THW soll er in den Kader zurückkehren. „Es wäre wichtig, wenn am Sonntag alle Mann dabei wären", hofft Ljubomir Vranjes mit Ausnahme von Lars Kaufmann auf seine Bestbesetzung.

Gänsehaut-Stimmung ist garantiert. Foto: Ki


Splitter
Karten-Situation. Die Partie ist restlos ausverkauft.

Fernsehen. „SPORT1" berichtet ab 14.55 Uhr live aus der FLENS-ARENA.

Live-Ticker. Zum Live-Ticker der DKB Handball-Bundesliga geht es hier.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Flensburg-Exe. Drei Gelenkzüge von AFAG und AKTIV BUS fahren ab 13.30 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur FLENS-ARENA. Bis 45 Minuten nach Spielschluss verkehren drei Busse zwischen FLENS-ARENA und Parkplatz „Exe“.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Flensburg-Fördepark. Ein Gelenkzug von AFAG fährt ab 13.30 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur FLENS-ARENA. Bis 45 Minuten nach Abpfiff fährt dieser Bus zurück zum Fördepark.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Handewitt. In Handewitt startet um 14.15 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.

Hallen-Öffnung. Die FLENS-ARENA öffnet um 13.30 Uhr.

Schiedsrichter. Fabian Baumgart (Altenheim) und Sascha Wild (Elgersweier).

Statistik. In den bisherigen 75 Derbys ist die SG 24 Mal als Sieger vom Platz gegangen, 47 Mal gewannen die Kieler. Das Torverhältnis lautet 1964:2079.

Von: ki