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Mit Schwung

18.08.2013 -Super Cup: Titel und Standortbestimmung in Bremen

Es war der 9. August 2000. Wenige Wochen später begannen die Olympischen Spiele von Sydney, in Hannover lief gerade die Weltausstellung. In der niedersächsischen Metropole stieg der Super Cup. Die SG Flensburg-Handewitt mischte mit, stellte in Christian Berge, Andrej Klimovets und Lars Christiansen ihre besten Torschützen. Am Ende war der THW Kiel knapp mit 20:19 besiegt und der bislang einzige SG-Triumph in diesem Wettbewerb besiegelt. Am Dienstag ab 20.15 Uhr kommt es zu einer Neuauflage, diesmal in der Bremer ÖVB-Arena. Wie vor 13 Jahren stehen sich die Kieler und die SG gegenüber. Ist die 13 die Glückszahl für den Vize-Meister und Vize-Pokalsieger? Jacob Heinl: „Wir fahren nach Bremen, um zu gewinnen."

Seit 1994 ist es Tradition, seitdem buhlen der aktuelle deutsche Meister und der DHB-Pokalsieger um den Super Cup. Nun wird die offizielle Saison-Eröffnung der DKB Handball-Bundesliga zum ersten Mal an der Weser ausgetragen. Logistisch ein Vorteil für die Nordlichter, dass dieses Spiel nicht mehr in München stattfindet. Doch ein Akteur im SG-Trikot sieht diese Entwicklung auch mit einem weinenden Auge: Steffen Weinhold. Er gönnt den Handball-Fans in Bremen dieses Event; aber er macht kein Geheimnis daraus, dass seine süddeutsche Seele leidet. Im Frühjahr stieg der Traditionsklub TV Großwallstadt nach 44 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit ab, dann büßte München nach acht Jahren die Austragung des Super Cups ein. „Es ist schade, dass das Bundesland Bayern in der kommenden Serie keinen Erstliga-Handball zu sehen bekommt", sagt der 27-jährige deutsche Nationalspieler.

Bei der SG wird in diesen Tagen die Belastung herunter gefahren. Nun heißt es, so schnell wie möglich den Saison-Rhtyhmus zu finden. „In Bremen will ich sehen, wo wir stehen", sieht SG-Trainer Ljubomir Vranjes im Super Cup eine echte Standortbestimmung. Aus der Vorbereitung nimmt die SG einen kräftigen Schwung mit. Gerade der Jacob Cement Cup am Freitag stimmte zufrieden. „Das war stellenweise sehr gut, auch wenn hier und da noch ein paar Abstimmungsprobleme zu merken waren", meint Holger Glandorf. „Das war ein richtig guter Test", findet Tobias Karlsson. „Wir haben vieles probiert und haben gute Ergebnisse erhalten."

Die SG muss am Dienstag wohl nur auf Lars Kaufmann (Knie) verzichten. Nach vier Wochen Abstinenz ist gegen Bjerringbro-Silkeborg auch Lasse Svan aufs Parkett zurückgekehrt. In 20 Minuten traf der Rechtsaußen drei Mal. „Beim Werfen habe ich gar nichts mehr gemerkt", sagt Lasse Svan. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf einmal so schnell Fortschritte machen würde."

Der THW Kiel hat ein emotionales Wochenende hinter sich. Mit viel Tamtam verabschiedete er eine der Größen seiner Klub-Historie: Ex-Kapitän Marcus Ahlm. Die aktuelle Mannschaft setzte sich am Freitag im letzten 50-Minuten-Test mit 28:26 gegen Aalborg durch. Der Tunesier Wael Jallouz war mit fünf Treffern der beste Schütze, mit Rasmus Lauge bekleidete ein weiterer Neuzugang an Stelle des verletzten Aron Palmarsson die Spielmacher-Position. „Dem Double-Sieger gebührt der Respekt, wir müssen uns aber gewiss nicht verstecken", meint Steffen Weinhold. „Gleich mit dem ersten Spiel der Saison können wir unseren ersten Titel gewinnen."


Splitter
Fernsehen. Sport 1 beginnt am Dienstag um 19.45 Uhr mit seiner Übertragung.
Tickets. Tickets sind noch buchbar über den Online-Shop der DKB Handball-Bundesliga (http://www.dkb-handball-bundesliga.de/index.php), unter der Handball-Tickethotline 01806-601160 (0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz; max. 0,60 €/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz), bei www.eventim.de sowie über die Vorverkaufsstellen von CTS Eventim. Restkarten gibt es am Veranstaltungstag ab 17.30 Uhr an der Tageskasse.
Schiedsrichter. Andreas und Marcus Pritschow (Stuttgart)
Statistik. Bislang standen sich die SG und der THW Kiel 74 Mal gegenüber. 23 Mal ging die SG als Sieger vom Platz, vier Partien endeten mit einem Remis. Das Torverhältnis lautet 1935:2053.

Von: ki