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Das 73. Landesderby

24.12.2012 -DKB Bundesliga: SG ohne Druck gegen Top-Favoriten THW Kiel

Das gab es noch nie: Als das exklusive Geschenk für Handball-Fans liegt das 73. schleswig-holsteinische Landesderby unter dem Weihnachtsbaum. Ab 18.30 Uhr buhlen der Tabellendritte SG Flensburg-Handewitt und Spitzenreiter THW Kiel in der Flens-Arena um die letzten Punkte des Jahres 2012. „Unsere Mannschaft wird ohne Druck in dieses besondere Highlight gehen", betont SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Sie hatte sich vor wenigen Wochen vorgenommen, bis zum Derby ohne Verlustpunkt zu bleiben. Das ist ihr gelungen."

Erst am frühen Morgen ist der SG-Tross aus Essen, wo er sich buchstäblich einen 27:24-Erfolg erkämpft hatte, zurückgekehrt. Auf der Fahrt gab es ein Weihnachts-Menü, es duftete festlich im Bus. SG-Coach Ljubomir Vranjes war da bereits mitten in seiner vorbereitenden Analyse. Am ersten Feiertag wird trainiert. Auch wenn sich gewisse Strapazen nicht vermeiden lassen, ist die Vorfreude bei der SG groß. Die 6300 Zuschauer fassende „Hölle Nord" ist bereits seit Oktober ausverkauft. „Da wird der Baum brennen", strahlt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Die Flens-Arena ist pickepackevoll."

Die Statistik spricht klar für die „Zebras": Seit dem 22. September 2007 haben sie alle 14 Derbys gewonnen. Aber auch die SG schmeißt eine beeindruckende Bilanz in die Waagschale. In Essen glückte der achte Bundesliga-Sieg in Folge, seit dem 10. November (28:29 in Hannover) hat die SG auf nationaler Ebene nicht mehr verloren. Seit über einem Jahr hat kein deutscher Klub mehr den Gang durch die „Hölle Nord" schadlos überstanden. Letztmals glückte dies am 7. Dezember 2011 dem THW Kiel. 27:32 hieß es damals.

„Journalisten und Statistikfreunde schauen auf Tabellen und Serien", meint Ljubomir Vranjes. „Mich interessiert nur die Leistung am Tag X. Gegen den THW ist keine Mannschaft der Favorit. Aber wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt." Man hat die jüngste Verwundbarkeit der Kieler registriert. „Das letzte Jahr bot der THW eine nicht normale Leistung", meint Torwart Mattias Andersson. „Es ist aber normal, dass auch Kiel mal ein Spiel verliert."

Am Sonntag gegen Gummersbach trat der THW aber souverän auf, eroberte die Tabellenspitze und stimmte sich beim 36:19 glänzend auf das Spitzenspiel ein. „Wir wollen wieder gewinnen, um das Jahr 2012 ganz oben in der Tabelle zu beschließen", hofft Kiels Rückraum-Ass Momir Ilic. Personell sieht es beim THW gut aus. Filip Jicha meldete sich nach einer Schulter-Blessur zurück und warf gegen Gummersbach sieben Tore. Daniel Narcisse (Pferdekuss) wurde noch geschont, soll in Flensburg aber wieder mitmischen.

Bei der SG entspannte sich die Personalsituation zuletzt etwas. Olafur Gustafsson stand in Essen wieder in der Start-Formation. Maik Machulla entlastete für jeweils fünf Minuten pro Halbzeit die anderen Rückraum-Akteure. Mit Petar Djordjic (Kreuzbandriss), Arnor Atlason (Achillessehnenriss) und Lars Kaufmann (Knie) ist die SG-Verletztenliste aber weiterhin prominent besetzt. Aber wer weiß: Vielleicht kann die SG in der emotionalen Atmosphäre der „Hölle Nord" ein letztes Mal in diesem Jahr alle Kraft-Reserven aufrufen.

Mal sehen, was geht. Foto: Ki


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Karten-Situation. Das Spiel ist restlos ausverkauft.

Fernsehen. Der TV-Sender „Sport 1" überträgt ab 18.30 Uhr „live".

Live-Ticker. Zum Live-Ticker der DKB Handball-Bundesliga geht es hier.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Flensburg-Exe. Drei Gelenkzüge von AFAG und AKTIV BUS fahren ab 17.00 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur Flens-Arena. Bis 45 Minuten nach Spielschluss verkehren drei Busse zwischen Flens-Arena und Parkplatz „Exe“.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Flensburg-Fördepark. Ein Gelenkzug von AFAG und AKTIV BUS fährt ab 17.00 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Flens-Arena. Bis 45 Minuten nach Abpfiff fährt diese Bus zurück zum Fördepark.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Handewitt. In Handewitt startet um 17.45 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.

Hallen-Öffnung. Die Flens-Arena öffnet um 17.00 Uhr.

Schiedsrichter. Andreas und Marcus Pritschow (Stuttgart).

Statistik. Bislang standen sich die SG und der THW Kiel 72 Mal gegenüber. 22 Mal ging die SG als Sieger vom Platz, vier Partien endeten mit einem Remis. Das Torverhältnis lautet 1870:1991.

Von: ki