Stripes
Stripes
Archiv

Bundesliga: Es geht wieder los!

Die „Durststrecke“ hat für die SG Flensburg-Handewitt ein Ende. Ganze 53 Tage lang flog kein Bundesliga-Handball durch die „Hölle Nord“, am Samstag (19.30 Uhr) geht es gegen den Tabellen-Elften TuS N-Lübbecke endlich wieder um die Wurst. Kent-Harry Andersson muss seine Leute nach der strapaziösen Europameisterschaft in den letzten Tagen aufbauen. „Wir haben drei Spiele“, sagt der SG-Trainer, „um für die Paarungen in der Champions League gegen Kiel Schwung zu holen.“
Der Schwede nimmt im Moment häufig das Wort „platte“ in den Mund. Er hat aber nicht die Handballhalle mit dem Plattenteller eines Disc-Jockeys gewechselt. Kent-Harry Andersson redet stets über „platte Spieler“. Ein halbes Dutzend der Andersson-Truppe erhielt nach der Europameisterschaft ein paar Tage frei. Besonders SG-Kapitän Sören Stryger spürte die Strapazen. Das linke Knie zeigt Überlastungs-Symptome. „Jetzt geht es schon besser als am Sonntag“, zeigte sich der Rechtsaußen vor dem Donnerstag-Training optimistisch für den Bundesliga-Rückrundenstart. Dennoch hat auch der sympathische Däne eine klare Position, was den internationalen Termin-Plan betrifft. „Wir Spieler weisen schon seit Jahren darauf hin, dass die Belastung zu hoch ist. Ich hoffe, jetzt hört uns auch jemand zu.“
Ein EM-Fahrer sprach nicht von Müdigkeit: Jan Thomas Lauritzen. Ob es daran lag, dass Norwegen frühzeitig ausschied und deshalb zwei Partien weniger bestritt als etwa Dänemark oder Kroatien? Oder ist es die Euphorie, endlich für einen Titelkandidaten zu spielen? Der Norweger bestreitet nämlich am Samstag sein erstes Spiel für die SG. „Schon nach wenigen Tagen habe ich das Gefühl, dass ich noch nie in einem so professionell geführten Verein gespielt habe“, berichtete Jan Thomas Lauritzen. „In diesem Verein scheint immer jemand da zu sein, der einem hilft.“ Dieses Kompliment hörte Manager Thorsten Storm natürlich gern und revanchierte sich sogleich: „Er hat sich gleich ein paar Video-Kassetten von uns besorgt und seinen neuen Verein studiert – das spricht natürlich für Seriosität.“
Da passt es fast wie die Faust aufs Auge, dass nun ausgerechnet sein Ex-Klub TuS N-Lübbecke in der Campushalle aufkreuzt. „Wenn die Abwehr steht, ist der TuS eine gefährliche Mannschaft“, urteilt Jan Thomas Lauritzen. Dort lief zuletzt aber nicht alles programmgemäß. „Torwart Torsten Friedrich wird höchstwahrscheinlich fehlen“, erzählte Nettelstedts Trainer Jens Pfänder vor wenigen Tagen. „Und auch für Patrick Fölser und Fabian van Olphen sieht es nicht gut aus.“ Unter der Woche langten die Ostwestfalen aber noch einmal auf dem Transfermarkt zu. Ein 23-jähriger Ukrainer namens Igor Andryushchenko heuerte an und wird wohl schon in Flensburg zum Einsatz kommen.
Bei der SG wird Christian Berge erst zum Spiel aus Norwegen zurückerwartet und deshalb nicht auflaufen. Hinter dem Einsatz von Glenn Solberg steht wegen eines Magen-Darm-Virus noch ein Fragezeichen. Keine Fragezeichen setzte SG-Manager Thorsten Storm bei seiner Bundesliga-Analyse. „Wir haben mit dem THW Kiel eine klare Nummer eins“, sagte er. „Für uns gibt es aber noch gute Chancen, wenn wir uns steigern. Favorit sind wir aber nicht.“ Die „Meister-Jagd“ beginnt, die Europameisterschaft gehört endgültig der Vergangenheit an. Nur einmal wird sie am Samstag noch ein Thema sein: Vor der Partie ehrt Flensburgs Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner die zehn EM-Fahrer der SG.

Kent-Harry Andersson begrüßt seine neue Nummer 26.

Splitter
Karten-Situation. An der Abendkasse wird es wenige Sitzplatz-Tickets und etwa 20 Stehplatz-Karten geben.


SG-BUS-Shuttle-Dienst. Vier Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS fahren ab 18.00 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur Campushalle. Ein Bus fährt ab 18.00 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum Parkplatz „Exe“ und zum Fördepark zurück. In Handewitt startet um 18.45 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.


Schiedsrichter. Zum letzten Mal pfiffen Jutta Ehrmann (Odenthal) und Susanne Künzig (Karlsruhe) am 19. Oktober in der Campushalle. Es gab ein 41:26 gegen die HSG Düsseldorf. Auch in der letzten Serie leitete das einzige weibliche Schiedsrichter-Gespann der Bundesliga das Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke. Die Partie endete mit 45:30.

Hallen-Öffnung. Die Campushalle öffnet um 18.00 Uhr.


Vorspiel. Das Junior-Team bestreitet ab 17.15 Uhr den Auftakt in der Regionalliga-Aufstiegsrunde. Der Gegner ist der HSV Peenetal Loitz.

Statistik. In bislang 35 Spielen gegen die Ostwestfalen verlor die SG nur sechs Mal. Gleich 27 Mal verließ sie als Sieger die Halle. Zweimal trennten sich die beiden Kontrahenten unentschieden. Bei einer Bilanz von 56:14-Punkten spricht auch das Torverhältnis von 966:814 klar für die SG. In insgesamt 16 Heimspielen gegen den ehemaligen TuS Nettelstedt hat die SG noch nie einen Zähler abgegeben. Das Torverhältnis lautet 471:362.


Weitere Berichte
11.2.2006 - Wie müde ist die SG wirklich? (sh:z; Hans-Werner Klünner)
11.2.2006 - Auf Augenhöhe mit dem THW (Flensborg Avis; Volker Metzger)
11.2.2006 – Patrick Fölser: Ein Tourismus-Experte am Kreis (KONTER 10/2005-2006)
11.2.2006 – Sigi Roch: Kein Mann großer Worte (KONTER 10/2005-2006)
7.9.2005 - 33:30 - die SG hatte den besseren „Akku“ (Homepage)
23.4.2005 - Die SG im Torrausch (Homepage)
23.4.2005 - Nandor Fazekas: Aus disziplinarischen Gründen ins Tor (KONTER 15/2004-2005)
1.12.2004 - Mit einer Torlawine ins Viertelfinale (Homepage)
27.11.2004 – 27:23 in Lübbecke - Geduld bewahrt (Homepage)


Weitere Infos
Live-Ticker (Flensborg Avis/Flensburger Sparkasse)
Liga-Live-Ticker
Portrait TuS N-Lübbecke