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Patrick Fölser: Ein Tourismus-Experte am Kreis

Österreich und Alpen – das klingt nach Urlaub. Ist es da überraschend, dass sich Patrick Fölser als diplomierter Marketing- und Tourismusreferenten bezeichnen darf? Der 27-Jährige Kreisläufer des TuS N-Lübbecke, immerhin 112-facher Nationalspieler Österreichs, benötigte vier Jahre für diesen Abschluss, baute damit das Fundament für die Zeit nach dem Handball. Auf dem Spielfeld kann er mit seiner Ausbildung allerdings nicht viel anfangen. Da zählt mehr die Aufgabe des Kapitäns. „Das ist eine Auszeichnung, auf die ich stolz bin, kein Job“, freut sich Patrick Fölser. „Es gilt in erster Linie die Mannschaft zusammenzuhalten und gegebenenfalls Wünsche an der einen oder anderen Adresse anzubringen.“
Der gelernte Koch (Lieblingsgerichte: Steak, Nudeln, Käsespätzle) macht einen sehr gelösten Eindruck. Erst im Dezember hat er seinen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert. „Das Mannschafts-Gefüge ist intakt“, betonte der Österreicher schon vor einiger Zeit. „Hinzu kommt, dass im Umfeld die nötige Ruhe herrscht.“ Zudem darf er auf die Rückendeckung seines Trainers Jens Pfänder setzen. Ebenso auf die des Managers. „Paco Fölser ist unser Kapitän und die Integrationsfigur der Mannschaft“, betont Sigi Roch. „Seine Vertragsverlängerung zeigt, dass wir auch in der kommenden Saison eine schlagkräftige Truppe beisammen haben werden.“

Patrick Fölser setzt sich am Kreis kraftvoll durch.

Diese Harmonie war nicht immer so. Als Patrick Fölser 2002 aus Pfullingen an den Wiehen wechselte, war es längst nicht so harmonisch. „Das erste Jahr in Lübbecke war sehr schwierig“, erzählt er. „Zum einen war es privat problematisch, weil meine Freundin Gaby keine Arbeit hatte.“ Und sportlich ging es in den Keller. Die Ostwestfalen stiegen ab, tauschten Trainer und Manager aus. Nach dieser „Katastrophen-Saison“ gab es aber nur noch „rosarot“. Der TuS stieg mit 68:0 Zählern wieder auf, um sich letztendlich in der Bundesliga zu etablieren.
Zum Abschluss der Hinrunde verletzte sich Patrick Fölser. Ein Muskelfaserriss! Der Österreicher musste einige Wochen pausieren, sagte seinem Nationalteam auch für die Spiele in der WM-Qualifikation ab. Dennoch marschierte das Team aus der Alpenrepublik durch die Vorrunde und qualifizierte sich für die Playoffs im Juni. Vielleicht klappt es ja, um bei den globalen Titelkämpfen im nächsten Jahr dabei zu sein. Der größte Traum von Patrick Fölser könnte sich aber erst 2008 in Peking erfüllen: „Mit Österreich zu Olympia!“