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Alles läuft rund bei der SG

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel der Handball-Bundesliga beim TBV Lemgo hätte sich Maik Machulla auch sparen können. Denn der Gegner spielte in der Defensive in einer völlig anderen Formation als erwartet und hatte in der Schlussphase in der Offensive sogar das Projekt „Jugend forscht“ mit gleich fünf Nachwuchsspielern ausgerufen. Um so zufriedener war der Trainer der SG Flensburg-Handewitt, dass seine Mannschaft die Aufgabe in Ostwestfalen mit dem 32:23 (16:9) so souverän gelöst hatte: „Wir sind gut aus der Nationalmannschaftspause gekommen, und ich konnte alle Spieler einsetzen.“

Mitte der zweiten Hälfte nach der ersten Zehn-Tore-Führung zum 25:15 hatte Machulla die Rotation mit der Einwechslung der Flensburger Zukunft im Rückraum eingeläutet. Simon Jeppsson und Magnus Röd, die nach der EM durch Krankheit oder Verletzung lange gehandicapt waren, durften Spielpraxis sammeln. „Das war wichtig für sie“, so Machulla. Besonders Magnus Röd sammelte dabei Pluspunkte beim SG-Coach. „Magnus hat nicht nur in der Abwehr gut gestanden, sondern auch vorn mit viel Mut gespielt und zwei Tore zum Sieg beigesteuert. Seine Bewegungen wirkten schon viel runder als noch vor der Pause“, stellte Machulla fest.

Simon Jeppsson dagegen wirkte seiner Meinung ein bisschen übermotiviert. „Wenn er die letzten 15 Minuten spielt, will er immer alles reinpacken“, wagte der Trainer einen Erklärungsversuch. „Aber alles zunächst mit spielerischen Mitteln zu lösen , ist nicht die beste Variante. Simon ist 2,03 Meter groß, da ist immer der Wurf die erste Option.“ Bis auf die schwache Chancenverwertung vor der Pause (Machulla: „Immer wieder das alte Lied“) war der SG-Coach ansonsten mit allen Mannschaftsteilen zufrieden. Die Abwehr mit einem starken Mittelblock (Tobias Karlsson und Anders Zachariassen) stand stabil, vorn fand der Tabellenzweite dank der Spielsteuerung von Thomas Mogensen vor und Jim Gottfridsson (Machulla: „Jim macht das richtig gut“) nach der Pause immer wieder gute Lösungen gegen die TBV-Abwehr.

Am Sonntag (12.30 Uhr) geht es in der heimischen Flens-Arena nun gegen den VfL Gummersbach. Dass die Jungen auch in dieser Partie reichlich Einsatzzeiten erhalten werden, ist längst noch nicht sicher. „In dieser Phase der Saison steht nicht die Entwicklung der einzelnen Spieler im Vordergrund, es geht darum, die Spiele zu gewinnen“, unterstrich Machulla. Gegen die abstiegsbedrohten Oberbergischen soll es zunächst wieder die erste Garde richten. Der VfL kassierte am Donnerstag gegen den TVB Stuttgart in letzter Sekunde eine 25:26-Niederlage. „Das war ein harter Schlag“, sagte Machulla, der nun einen Gegner erwartet, „der erst recht die Krallen ausfahren wird“. Der neue Trainer Denis Bahtijarevic ist derzeit nicht zu beneiden. Ausgerechnet in der entscheidenden Phase fällt Spielmacher Simon Ernst (erneuter Kreuzbandriss) aus. Dessen Part teilen sich jetzt Josef Pujol und Erwin Feuchtmann. Unterschätzen wird die SG den VfL deswegen nicht: „Wir werden wieder alles reinhauen“, verspricht Maik Machulla.