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Folge 5: Stefan Schuster (April 2013)

Block D, Reihe 7, Platz 25 – dort sitzt seit bald einer Dekade Stefan Schuster. Der 49-Jährige ist der beste Beweis dafür, dass auch Fußballer ihr Sportlerherz an den Handball und speziell an die SG Flensburg-Handewitt verlieren können. Einst spielte er für Flensburg 08 in der Verbandsliga, schwärmte für Borussia Mönchengladbach und kannte Handball eher vom Hörensagen. Dann hatte ein Nachbar ein Ticket über. Stefan Schuster kam mit – und schon bald kreuzte er häufiger in der „Hölle Nord" auf.  „Das hatte mich alles fasziniert", erzählt er. „Meine Frau hat das natürlich mitbekommen." Eigentlich feierte der Flensburger erst im November 2003 seinen 40. Geburtstag. Im Sommer hatte es aber ein vorgezogenes Geschenk gegeben: eine SG-Dauerkarte.

Stefan Schuster erlebte einen glänzenden Einstieg: Die SG wurde Meister. „Ich hatte ein Gänsehaut-Feeling beim Meister-Countdown", erinnert er sich an das entscheidende Heimspiel gegen Nordhorn. Die Familie war damals beim Public Viewing vor der Halle. Inzwischen ist sie dabei: Vater Herbert hat eine Dauerkarte, Sohn Matts erobert regelmäßig die Nordtribüne, und Ehefrau Frauke springt ein, wenn einer der Männer nicht kann.

Die Familie freut sich über kurze Wege. Sie wohnt in Sünderup, alle können die Flens-Arena vom Fenster aus sehen. Stefan Schuster arbeitet sogar auf dem Campus, in der Verwaltung der Universität. Eine Nähe zur SG, die auch auf andere Weise schon Bestätigung gefunden hat. Einmal hatte der kleine Matts die SG-Legende Lars Christiansen zum Geburtstag eingeladen. Die SG musste auswärts ran, der Star rief trotzdem an und gratulierte im Namen der Mannschaft. Einige Tage später folgte ein Treffen in den Katakomben der „Hölle Nord": Lars Christiansen trug sich mit Foto und Unterschrift in das Freundschaftsbuch des Jungen ein.

Ein anderes schönes Beispiel rankt sich um das letztjährige Europapokal-Finale. Stefan Schuster war mit Freunden da. Die Feier gestaltete sich lang, irgendwie landete man in der Club100 Lounge und saß mit Thomas Mogensen, Tobias Karlsson oder Michael Knudsen an einem Tisch. „Die haben uns Getränke gebracht, es war ein unvergesslicher Abend", erzählt Stefan Schuster. Für ihn steht fest: „Die SG-Dauerkarte ist für mich 17 Mal der helle Wahnsinn!"