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Folge 6: Sebastian von Tils (Mai 2013)

Block C, Reihe 3, Plätze 22 und 23 – da sitzt Sebastian von Tils mit seiner Freundin Daniela. Bevor der heute 30-Jährige beim „Café del Sol" in Flensburg Betriebsleiter wurde, war er viel  herumgekommen. In der Geburtsstadt Hannover, in Süddeutschland und auch im Ausland. Oft fehlte die Zeit, doch stets schwärmte er für Handball. In seiner badischen Jugendzeit schaffte er es sogar in die Rhein-Neckar-Auswahl – als Torwart. „Damals hatte ich ein Idol: Jan Holpert", bekennt Sebastian von Tils. Und damit war klar, dass er der SG Flensburg-Handewitt, die „immer oben mitmischte", die Daumen drückte.

Der Zufall wollte es so: 2010 brachte ihn der Beruf in den hohen Norden. Es dauerte nicht lange, und der Wahl-Flensburger besuchte das sportliche Aushängeschild der Stadt. Auf Einladung von „BMW Bauer" ging es zum Nordschlager gegen den HSV Hamburg. Kurz darauf war das „Café del Sol" ebenfalls Club100-Mitglied – und Sebastian von Tils begeisterter Dauerkarten-Besitzer. Die alte Liebe zum Handball war frisch entflammt. Ihm gefallen die familiäre Atmosphäre und der eindrucksvolle Geräuschpegel. „Beim Fußball sind zwar zehn Mal mehr Zuschauer", erzählt er. „Aber in einem geschlossenen Raum wie die Flens-Arena ist die Stimmung wesentlich explosiver."

Seit nunmehr zwei Jahren ist der neue SG-Fan regelmäßig in der „Hölle Nord". Ein ganz besonderer Höhepunkt: 2012, das Lufthansa Final 4 in Hamburg. Nach dem Sieg über Lübbecke freute sich Sebastian von Tils gemeinsam mit einem Bekannten über den Endspiel-Einzug der SG. Doch der Begleiter konnte am Finaltag nicht, ein Ticket war über. Der Neu-Flensburger fragte eine Kollegin, ob sie jemand kenne, der Interesse am Endspiel hätte. „Ja, meine Freundin hat Lust." So kam Daniela, ein SG-Fan, mit an die Elbe. Kurz darauf waren die beiden ein Paar. „Dieses Jahr waren wir wieder in Hamburg", erzählt Sebastian von Tils. „Da haben wir gleichzeitig unseren Saisontag begangen."

Übrigens: Sein einstiges Vorbild hat er in Flensburg schon mehrfach getroffen. „Jetzt freue ich mich natürlich sehr darüber", so der Gastronom, „dass Jan Holpert seine Firma in unmittelbarer Nachbarschaft hat und ab und an zum Mittagessen zu uns ins Cafe kommt."