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Folge 20: Sinja Köster

FLENS-ARENA – Handball ist Tempo, Athletik und Raffinesse. Aber auch die Emotionen spielen eine wichtige Rolle. Auf und neben dem Spielfeld. Ohne die Zuschauer wäre die „Hölle Nord“ nicht vorstellbar. In einer Serie des KONTER werden einige Fans vorgestellt. Wie entstand die Begeisterung zur SG Flensburg-Handewitt? Was waren die persönlichen Höhepunkte?

Bei Spielern oder Trainern ist es so: Sie planen ihr Privatleben nach dem Spielkalender. Auch etliche Fans bringen zeitliche Opfer, um möglichst viele Partien ihrer Lieblinge zu verfolgen. Zum Beispiel Sinja Köster: Sie kommt ursprünglich aus Handewitt, studiert nun aber in Odense. Die „Hölle Nord“ wird dennoch so oft wie möglich angesteuert. 160 Kilometer sind dann ein Katzensprung. „Meine Fahrten nach Hause plane ich nach dem Spielplan“, erklärt die junge Frau.

Ihre Handball-Begeisterung hat familiäre Wurzeln. Ihr Vater schwärmt noch immer von den alten Zeiten in der Wiking- oder Fördehalle, 2004 nahm er seine kleine Tochter erstmals mit. „Wir befanden uns hinter einer Glasfassade, und ich saß auf seinen Schultern“, erinnert sich die heute 21-Jährige. Seitdem war ihr Interesse geweckt, immer mal wieder schaute sie in der FLENS-ARENA vorbei. Und selbst aktiv wurde sie beim DHK Flensborg – am Kreis und in der Abwehr.

Seit dieser Saison hat Sinja Köster eine Dauerkarte – im Block A. Ihr Freund oder die Eltern begleiten sie zu den Heimspielen. Auswärts hat das Nordlicht inzwischen erst Meriten gesammelt und musste dabei Leidensfähigkeit beweisen. In Kiel scheiterte leider Anders Eggert mit dem letzten Siebenmeter, und über den Ausgang des REWE Final Four in Hamburg wird an dieser Stelle geschwiegen. Meistens sitzt Sinja Köster allerdings vor dem Fernseher, wenn die SG in der Fremde aufläuft. So auch am 1. Juni 2014. Am nächsten Tag war sie mittendrin auf dem Südermarkt und jubelte, als die frischgebackenen Sieger der VELUX EHF Champions League endlich erschienen.

Sie besitzt die deutsche und dänische Staatsbürgerschaft. Da verwundert es nicht, dass die Anhängerin ein besonderes Faible für die SG Dänen entwickelt hat. Sie hat sämtliche Unterschriften der dänischen Spieler auf dem Rücken ihres SG Trikots gesammelt. „Die sind wie Nachbarn, auf Anhieb sympathisch“, erzählt Sinja Köster. Von Thoma Mogensen ist sie besonders beeindruckt: „Der ackert wie ein Tier, tut alles für sein Team und findet auch in schwierigen Situationen immer eine Lösung.“