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SG festigt in Celje den zweiten Platz

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt eilt der K.o.-Runde in der Handball-Königsklasse mit Riesenschritten entgegen. Nach dem 30:27 (16:14)-Erfolg im Rückspiel beim RK Celje  kommt die Mannschaft von Trainer Maik Machulla auf 14:4 Punkte in der Gruppe B der Champions League und hat damit als Tabellenzweiter sogar den Titelanwärter Telekom Veszprem  vorerst distanziert. Ljubomir Vranjes verlor mit den Ungarn überraschend mit 26:29 in Aalborg und steht nun bei 11:7 Zählern. Die Flensburger können dem Derby auf europäischer Bühne  am Mittwoch (19.30 Uhr) vor eigenem Publikum gegen den THW Kiel nun ganz entspannt entgegensehen.

Es war alles andere als leicht in Slowenien, doch am Ende gewann die SG souverän. Die Gäste kontrollierten Celjes Mischung aus Routiniers und hochtalentierten jungen Kräften vor allem in der zweiten Halbzeit noch besser als beim 33:28 vor dreieinhalb Wochen in der Flens-Arena. „Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf den Trainer. Wir sehen, dass es funktioniert, es macht Freude, den Jungs bei der Arbeit zuzusehen. Aber wir bleiben bodenständig, egal, was passiert. Bundesliga und Champions League werden bis zum Ende spannend bleiben“, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke nach dem wettbewerbsübergreifend neunten Sieg in Folge.

Ähnlich äußerte sich Machulla. „Ich bin weiter froh über jeden Punkt in dieser schweren Gruppe. Wir wussten, dass hier kein Schönheitspreis zu gewinnen war, sondern dass wir uns in dieser Atmosphäre den Sieg hart erkämpfen müssen“, sagte der SG-Trainer. So hätte er gern Holger Glandorf mehr Ruhephasen gegönnt, doch der Linkshänder wurde gebraucht. „Holger hat mir signalisiert, dass er sich gut fühlt, dann war es okay. Und ich wollte unseren Gegenstoß nicht völlig kaputtmachen.“

Erneut hatte der slowenische Meister für den Tabellenführer der Bundesliga einige Herausforderungen parat. Der überragende Akteur des Hinspiels, der neunfache Torschütze Branko Vujovic, hatte sich beim Warmmachen verletzt. „Wir hatten uns komplett auf ihn eingestellt, aber so wurde es wieder eine Nummer mit Überraschungen“, meinte Machulla. Und anders als in Flensburg machte Celje diesmal Tempo und hielt die Partie zunächst offen. „In der ersten Viertelstunde haben wir ein paar zu leichte Tore kassiert, da war ich nicht zufrieden“, so der SG-Coach.

Zum Glück lief es aber im Angriff rund. Glandorf, Marius Steinhauser, Simon Jeppsson und Hampus Wanne gelangen „ein paar richtig gute Sachen“, befand Machulla. So behaupteten die Gäste abgesehen vom einzigen Rückstand im Spiel (10:11, 24.) stets die Führung, konnten sich aber zunächst nicht deutlicher absetzen als mit zwei Toren bei Halbzeit.

Die Torhüter hatten in den ersten 30 Minuten auf beiden Seiten fast keine Rolle gespielt. Doch nach der Pause wurde Mattias Andersson zum entscheidenden Faktor für die Flensburger. Der Schwede hielt seinem Team mit teils spektakulären Paraden den Rücken frei für einen Lauf, der zunächst zum 22:18 (43.) und dann zum 26:20 (49.) führte.

Branko Tamse hatte inzwischen erkannt, dass die SG wohl nicht zu bezwingen sein würde. Celjes Coach nutzte die Gelegenheit, dem 17-jährigen Ausnahmetalent Domen Maguc eine Bühne zu geben. Der Halblinke durfte sich über zwei sehenswerte Tore freuen. Daniel Duishebajew verkürzte für die Gastgeber mit drei Treffern in Folge noch auf 23:26, bevor Wanne und der erneut überzeugende Henrik Toft Hansen zum 28:23 trafen und damit endgültig die Entscheidung herbei führten.