Stripes
Stripes
Archiv

Europas Talentschmiede stellt sich vor

(sh:z; Jan Wrege) „Umschalten“ heißt die Herausforderung für die SG Flensburg-Handewitt: „Wir müssen schnell vom Nationalmannschafts- in den SG-Modus kommen“, sagt Trainer Maik Machulla. Zehn Tage in einem anderen System, mit anderen Nebenleuten mit anderem  Timing – das birgt gewisse Risiken bei einer nicht ganz leichten Aufgabe im Heimspiel der Handball-Champions-League heute (18.30 Uhr) gegen den RK Celje.

„Es wird hart, wir brauchen das Publikum von Anfang an. Die Mannschaft hat natürlich die Verantwortung für die Initialzündung“, sagt Machulla, der den dritten Platz in der Gruppe B unbedingt verteidigen möchte. Celje hat bislang erst drei Punkte geholt, was aber wenig über das Leistungsvermögen des CL-Siegers von 2004 aussagt. Der slowenische  Traditionsverein ist eine der erfolgreichsten europäischen Talentschmieden geworden.  „Jedes Jahr müssen sie Topleute abgeben, jedes Jahr überraschen sie mit neuen Spielern. Es ist beeindruckend, mit welcher Konstanz sie das schaffen“, meint der SG-Coach.

So wurde der zum THW Kiel gewechselte Spielmacher Miha Zarabec nahtlos ersetzt. Jetzt wirbelt der 21 Jahre alte Jaka Malus in der Zentrale. Für den nach Kielce abgewanderten Blaz Janc steht Gal Marguc auf Rechtsaußen. Der 20-Jährige gilt als ebenso talentiert wie der große Bruder Gasper, der in Veszprem gelandet ist. Rückraumspieler Daniel Dujshebaev (20) ist ein weiterer Vertreter aus einem berühmten Handball-Clan. Mit Linkshänder Ziga Mlakar stellt Celje den aktuellen Top-Torjäger (36 Treffer) – ebenso wie Kreisläufer Igor Anic (Ex-THW) ein Routinier im mit durchschnittlich 23,3 Jahren jüngsten Team der Königsklasse, das bereits gute Ergebnisse erzielt hat. „In Paris waren sie dicht dran an einer Überraschung, auch gegen Aalborg und Veszprem haben sie lange mitgehalten. Das ist eine gute Mannschaft“, so Machulla. Kielce verlor sogar in Celje, gegen Brest spielten die Slowenen unentschieden.
Trainer Branko Tamse setzt auf hohes Tempo und lässt seine Mannschaft mutig spielen. „Die machen Druck ohne Ende, haben keine Angst vor Fehlern. Man hat immer das Gefühl, sie wollen sich präsentieren“, beobachtete Machulla.

Wie die SG heute auflaufen wird, war gestern Nachmittag noch unklar. Genaueres sollte die Bestandsaufnahme nach dem Abschlusstraining ergeben bzw. heute entschieden werden. Simon Jeppsson, Henrik Toft Hansen und Magnus Röd kamen leicht angeschlagen von ihren Nationalmannschaften zurück. Rasmus Lauge hatte sich bereits zuvor eine Schulterverletzung zugezogen. Dennoch werden wohl alle heute auf dem Spielbericht stehen. Dort könnte auch erstmals in dieser Saison Kevin Möller notiert werden. Zunächst war für den Torhüter nach einer Adduktoren-Verletzung eine Rückkehr zum Jahresende vorgesehen, weshalb Rasmus Lind für sechs Monate nachverpflichtet worden war. Nun hat Möller schneller als erwartet gute Fortschritte gemacht und bereits eine Woche das volle Training absolviert. „Wenn von ihm das Signal kommt, dass alles okay ist, wird er dabei sein“, sagt Machulla.