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Starker Andersson ebnet den Weg

(sh:z; Philipp Roser) Nach der Pause hatte es die der SG Flensburg-Handewitt nur noch eilig: Im Spiel beim Aufsteiger HC Erlangen drückte das Team von Coach Ljubomir Vranjes aufs Tempo, um nach der umkämpften ersten Hälfte eine schnelle Entscheidung herbeizuführen, was mit dem 26:18 (12:10) auch gelang. Und dann hieß es, schnell zum Flughafen, um den Flieger nach Hamburg zu erreichen.

Nervös hatten beide Teams vor 7235 Zuschauern begonnen. Es dauerte knapp drei Minuten, ehe Thomas Mogensen mit dem 0:1 das erste Tor erzielte. Zwei starke Abwehrreihen standen sich gegenüber. Doch schon früh zeichnete ein wesentlicher Faktor für den am Ende klaren Ausgang der Partie ab: SG-Torhüter Mattias Andersson entschärfte mehrere Würfe, so dass der Titelanwärter aus dem hohen Norden nach 13 Minuten bereits 6:3 vorne lag. Doch der Aufsteiger hielt dagegen, stabilisierte sich im Angriff, holte auf und ging beim 9:8 (22. Minute) sogar in Führung – es sollte allerdings die einzige bleiben. Die Ersatz geschwächten Gastgeber ließen die SG aber nicht davonziehen. „Ich war in der ersten Halbzeit vor allem mit der Abwehr zufrieden, allerdings haben wir einige Hundertprozentige liegen lassen“, fasste HCE-Coach Robert Andersson das Geschehen aus Erlanger Sicht knapp zusammen.

Nach der Pause taten sich die Franken schwer, wieder Tritt zu fassen. Zu viele Ballverluste im Angriff erleichterten Flensburg die Arbeit. Zumal die Pausenansprache von SG-Coach Vranjes offenbar auf offene Ohren gestoßen war: „Wir sind mit anderer Power in die zweite Halbzeit gegangen, mit mehr Tempo, nachdem es zur Pause auch unentschieden hätte stehen können“, wie Vranjes einräumte. „Vor der Pause waren wir ziemlich langsam zu Fuß.“ Ganz anders nach dem Seitenwechsel: Schnell zog der Titelanwärter davon, lag nach 36 Minuten bereits mit fünf Treffern vorn (16:11). Die individuelle Klasse der Flensburger wurde immer deutlicher, allen voran die von Torhüter Andersson, der am Ende auf eine Quote von 40 Prozent abgewehrter Würfe kam, darunter zwei gehaltene Siebenmeter. „Wir haben eine sehr, sehr gute Abwehr gespielt und hatten einen überragenden Torwart“, brachte es Vranjes auf den Punkt.

Andersson wollte das Lob auf mehr Schultern verteilen: „Wir haben das Spiel dominiert und sind auf jeden Fall zufrieden.“ Zum „Endspiel“ gegen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag wollte er sich noch nicht äußern: „Wir haben gerade erst ein Spiel beendet, über das wir uns sehr freuen, der Rest kommt später“, dämpfte der SG-Keeper die Euphorie. Sein Namensvetter auf der Erlanger Bank musste einräumen. „Wir haben Probleme bekommen, als Flensburg mehr Tempo gemacht hat.“ Vor allem „zu viele Fehlwürfe“ hätten neben der individuellen Klasse der Flensburger letztlich den Ausschlag für das klare Ergebnis gegeben.