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„Schonen können wir uns im Juni“

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Zwischen den beiden Achtelfinalspielen in der Champions League gegen den weißrussischen Meister Meschkow Brest geht es für die SG Flensburg-Handewitt in die Niederungen der Handball-Bundesliga. Heute (19 Uhr, Flens-Arena) hat der Spitzenreiter mit dem HSC 2000 Coburg das Schlusslicht zu Gast. Klarer könnte die Rollenverteilung nicht sein. Das sieht auch Trainer Ljubomir Vranjes so: „Wir sind besser, ich will deutlich gewinnen.“ Eine Ansage, die vom SG-Coach nicht oft zu hören ist.
Die letzten schweren Spiele haben bei der SG Spuren hinterlassen. „Das merkt man den Spielern schon an“, gibt Vranjes zu. Er hätte in Magdeburg und Brest gern seinen ganzen Kader benutzt. Aber das verhinderte ein Magen-Darm-Virus, der zunächst Spielmacher Thomas Mogensen außer Gefecht setzte und am Sonntag auch noch Bogdan Radivojevic niederstreckte. Inzwischen sind beide fit und der Trainer darüber froh: „Es ist schön, dass sie zurückkommen. Da kann ich die Belastung besser verteilen.“

Gegen Coburg dabei sein soll auch wieder Tobias Karlsson. Der Abwehrchef war in Brest nach einem Zusammenprall mit Iman Jamali (36. Minute), bei dem er einen Schlag auf den Kopf erhielt, mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgeschieden. Die Befürchtungen haben sich aber nicht bestätigt. „Es ist nichts Schlimmes“, gibt Vranjes Entwarnung. Gestern trainierte der Mannschaftskapitän wieder leicht – und soll heute zum Einsatz kommen. „Tobi braucht nach seiner Verletzung Spielpraxis“, sagt der Schwede. „Da ist jede Minute wichtig“, meint er schon im Hinblick auf das „Final Four“ am zweiten April-Wochenende.

Erstmals mit Kontakt trainierte gestern Johan Jakobsson nach seiner schweren Gehirnerschütterung. Ob der Schwede heute schon auflaufen wird, darauf wollte Vranjes sich aber nicht festlegen. „Er wird sich auf  jeden Fall aufwärmen.“ Dagegen scheint die Saison für Ivan Horvat, der seit Monaten über Rückenbeschwerden klagt, vorzeitig beendet. „Ich rechne nicht mehr mit ihm“, sagt der SG-Trainer.

Trotz des Kräfteverschleißes erwartet der Flensburger Coach, dass seine Spieler gegen Coburg Vollgas geben. „Schonen können wir uns im Juni, wenn alles vorbei ist.“ Bis dahin erwartet der scheidende Coach in jeder Begegnung 100 Prozent von seinen Spielern. „In dieser Phase einige zu schonen, wäre das falsche Signal“, betont Vranjes.