Stripes
Stripes
Archiv

Es reicht nicht ganz für die SG

(sh:z; Jan Wrege)  Wieder ist die SG Flensburg-Handewitt an einem Gegner von Weltklasse gewachsen und spielte deutlich über dem zuletzt in der Handball-Bundesliga gezeigten Niveau. Dennoch reichte es gegen den MVM Veszprem nicht ganz. Das  zweite Spiel in der Gruppe A der Champions League beim ungarischen Meister  ging  mit 24:28 (14:15) verloren, was zwiespältige Gefühle bei Trainer Ljubomir Vranjes auslöste. Mit dem kämpferischen Einsatz und der spielerischen Leistung  durfte er zufrieden sein, mit der Effektivität im Abschluss eher nicht.

„Wir waren nicht cool genug im richtigen Moment. Wir hatten unsere Chance, aber dann war Veszprem zu gut“, stellte der Schwede fest. 52 Minuten lang war der deutsche Pokalsieger der Weltauswahl vom Plattensee auf Augenhöhe begegnet. „Es war ein enges Spiel . Wir hatten es teilweise sehr gut gemacht. Ein Unentschieden oder auch ein Sieg waren möglich“, meinte Vranjes. Dann leitete ein verworfener Siebenmeter von Anders Eggert beim Stand von 23:25 aus SG-Sicht eine Serie von verpassten Möglichkeiten gegen Veszprems starken Keeper Mirko Alilovic ein. Auch Holger Glandorf und Jim Gottfridsson scheiterten an dem Kroaten. Die Ungarn trafen jeweils im Gegenzug und brachten den Sieg über die Zeit.

Vranjes hatte die Gastgeber zu Beginn mit einem neuen Rückraum ohne Thomas Mogensen und ohne Glandorf  überrascht – stattdessen spielten Rasmus Lauge, Jim Gottfridsson und Johan Jakobsson. Später gab es eine Variante mit vier Rückraumspielern ohne Kreisläufer und eine Phase mit extrem offensiver 3:3-Deckung der SG. „Ich wollte einfach etwas probieren, um den Rhythmus von Veszprem zu stören“, begründete Vranjes die ungewöhnlichen Maßnahmen. Teils fruchteten sie, teils nicht: „Einiges haben meine Spieler ein bisschen falsch verstanden.“

Dennoch ließ sich die SG auch von einem 9:14-Rückstand (22.) nicht beeindrucken und arbeitete sich mit kreativem Spiel, an dem auch Kentin Mahé nach seiner Verletzungspause wieder mitwirkte, immer wieder heran. Auch den schwachen Start in die zweite Hälfte steckten die Gäste zunächst weg. Dabei profitierten sie auch davon, dass Laszlo Nagy nach 35 Minuten ausfiel. Veszprems überragender Linkshänder hatte sich bei einem Zusammenstoß mit Tobias Karlsson an der Hand verletzt. Die SG verkürzte noch zwei Mal bis auf ein Tor, doch am Ende trieb die ohrenbetäubende Kulisse in der Veszprem-Arena die einen Tick entschlossener agierenden Gastgeber zum Erfolg. Positiv für die SG blieb indes festzuhalten, dass Kentin Mahé ein erfreuliches Comeback hatte und dass die  Rotation mit vielen  Spielerwechseln runder lief als in den ersten Wochen dieser Saison.