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SG-Trainer Ljubomir Vranjes erzählt seine Geschichte

(sh:z; Jan Wrege) In Kürze beginnt Ljubomir Vranjes ein interessantes Projekt. Bis Weihnachten soll seine Biografie fertig werden. Das Buch war nicht seine Idee. Ein schwedischer Verlag hatte untersucht, über welchen Sportler die  Leute gern mehr erfahren wollen. 45 Prozent nannten den früheren Weltklassehandballer und Trainer des Champions-League-Siegers SG Flensburg-Handewitt, alle übrigen Kandidaten folgten mit weitem Abstand.

Die Autoren Christian Albinsson und Emil Schalin werden beleuchten, wie der 40-Jährige gegen alle  Widerstände Karriere machte. Nicht nur, dass er sich mit 1,66m Meter Körpergröße unter lauter Athleten mit Gardemaß durchsetzte. Er wuchs auch in einem sozialen Brennpunkt Göteborgs auf. "Kortedala war der schlimmste Stadtteil in ganz Schweden", sagt Vranjes, der erleben musste, wie mancher Weggefährte aus der Jugend auf die schiefe Bahn geriet. "Das Buch soll auch Motivation für andere sein", nennt er einen Beweggrund, warum er seine Geschichte erzählt.

Die Geschichte der SG Flensburg-Handewitt in der Bundesliga geht heute (19.45 Uhr/Sport1 live) mit der Partie beim TuS N-Lübbecke weiter. Im Abschlusstraining in der Duburghalle gestern Mittag arbeitete Vranjes routiniert die Aspekte ab, die ihm beim Video-Studium der Ostwestfalen aufgefallen sind. Fazit: Es geht kaum darum, besonders knifflige Aufgaben zu lösen, sondern das eigene Spiel durchzusetzen. "Wir haben die bessere Mannschaft. Wenn wir unsere Sache gut machen, wird es schwer für Lübbecke", sagt der SG-Trainer.

Die Gastgeber gehen am Stock. Gleich drei Stammkräfte fallen aus: Zum Kreisläufer Frank Löke (Hand gebrochen) gesellten sich zum Entsetzen von Trainer Dirk Beuchler am Wochenende der Abwehrrecke Ales Pajovic (Bandscheibenvorfall) sowie der  Spielmacher und mit 17 Toren beste Schütze Drago Vukovic (Sehnenriss) - beide sind kaum zu ersetzen. Damit wird Neuzugang Christian Dissinger noch mehr im Blickpunkt stehen. Der 22 Jahre alte Halblinke galt als größtes deutsches Rückraumtalent, wurde sogar von Atletico Madrid verpflichtet, konnte aber wegen zweier Kreuzbandrisse kaum Erfahrung sammeln. Nettelstedter Sorgen können Vranjes nicht interessieren. Er hat genug zu tun. "Wie  bei den anderen Spitzenmannschaften auch hakt es noch an einigen Stellen. Man muss in jeder Situation wach sein. Daran arbeiten wir", sagte der Trainer.