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Mogensen führt die SG ins Final Four

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Mit einem breiten Lächeln saß Ljubomir Vranjes in der Pressekonferenz. Der Trainer der SG Flensburg-Handewitt genoss den Einzug ins „Final Four“ um den deutschen Handball-Pokal sichtlich. Mit einem souverän herausgespielten 28:22 (14:8) beim VfL Gummersbach hatte der dreifache Cup-Sieger zum fünften Mal in Folge die Endrunde in Hamburg (9./10. Mai)  erreicht. „Es ist immer wieder eine Freude, so ein Handball-Highlight erleben zu dürfen“, gab der 41-jährige Schwede zu Protokoll. „Ich gönne es meinen Spielern, sie haben dafür gekämpft.“ Und Geschäftsführer Dierk Schmäschke lobte: „Zum fünften Mal in Folge beim Final Four – darauf können wir stolz sein. Das war eine Riesenleistung der Mannschaft.“

Lange Gesichter dagegen beim VfL. Trainer Emir Kurtagic war vor allem von der Art und Weise enttäuscht, wie seine Mannschaft sich aus dem Wettbewerb verabschiedet hatte. „Dafür, dass wir noch nur einen Schritt vom Final Four entfernt waren, haben wir zu wenig investiert“, hielt er seinen Spielern vor. Die SG dagegen habe „eine unheimliche Präsenz“ gezeigt. „Das Spiel war schon nach 25 Minuten entschieden“, konstatierte Kurtagic. „Danach haben wir nur noch ein paar Zuckungen gemacht.“

12:4 hatte es zu diesem Zeitpunkt für die Gäste gestanden. Ausschlaggebend dafür waren eine überragende Defensive mit einem starken Mattias Andersson dahinter und eine ungemein fokussierte Offensive mit einem vor Spielfreude sprühenden Thomas Mogensen gewesen. Neben dem Spielmacher hatten sich nach den großen Personalsorgen der vergangenen Wochen auch Lars Kaufmann und Lasse Svan gerade rechtzeitig zum bisher wichtigsten Spiel des neuen Jahres wieder zurückgemeldet. Das tat allen Mannschaftsteilen gut nach der hohen Belastung der letzten Spiele. „Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gespielt, und die Abwehr war über die gesamten 60 Minuten überragend“, lobte der SG-Trainer.
Wie wertvoll eine gesunder Mogensen für die SG ist, wurde in Gummersbach einmal mehr deutlich. Der Däne bestimmte das Tempo, zeigte viel Übersicht und war obendrein torgefährlich. Der VfL bekam den Flensburger Angriff nie in den Griff, „auch wenn in der zweiten Hälfte die Kräfte ein bisschen nachließen“, wie Vranjes einräumte.  So etwas wie Pokal-Dramatik kam dennoch zu keinem Zeitpunkt auf. Zu souverän war der Auftritt des Champions-League-Siegers.

„Wir haben mit dem Final Four ein Saisonziel erreicht und jetzt dafür Zeit gewonnen“, meinte Schmäschke mit Blick auf die List mit immer noch drei Langzeitverletzten. Zwar ist die Saison für Holger Glandorf nach seinem Achillessehnenriss schon seit Dezember zu Ende. Dafür wächst die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr von Jim Gottfridsson und Jacob Heinl. Der Schwede durfte gestern wieder mit dem Lauftraining beginnen. Beim Kreisläufer soll es in der nächsten Woche soweit sein. „Das sind endlich gute Nachrichten“, freute sich Vranjes, der in den vergangenen Monaten nur Hiobsbotschaften hatte verdauen müssen.
Eine fast komplette SG eröffnet neue Perspektiven für das Final Four, dessen Halbfinale am Freitag, 13. März, ausgelost wird. Im Topf sind Titelverteidiger Füchse Berlin, die Rhein-Neckar Löwen und der SC Magdeburg. Wer der Gegner sein wird, ist Vranjes egal. „Wir sind zufrieden, dass wir überhaupt dabei sind, und nehmen es, wie es kommt.“ Thomas Mogensen dagegen gibt sich nach vier verlorenen Endspielen angriffslustig. „Dieses Event macht unglaublich viel Spaß, es ist immer ein Highlight. Ich hoffe, dass wir unseren Finalfluch endlich ablegen können.“