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Lockerer Sieg und einige Experimente

(sh:z; Jan Wrege) Die Heimpremiere in der Champions League hat der Titelverteidiger problemlos hinter sich gebracht. Die SG Flensburg-Handewitt besiegte gestern den schwedischen Meister Alingsas HK mit 31:21 (19:10) und verließ eine Woche nach dem Fehlstart in Kolding den letzten Platz in der Gruppe B. Der Handball-Bundesligist legte die Basis in einer starken ersten Halbzeit mit seinen Routiniers und nutzte die zweiten 30 Minuten zu einer Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen für die Akteure aus der zweiten Reihe.

Da sah Trainer Ljubomir Vranjes Einiges, woran noch zu arbeiten sein wird: "Wenn ein Außen eine Aufgabe bekommt und die zwei Mal nicht erfüllt, dann kriegt er Bescheid", sagte der Schwede. "Insgesamt war ich aber mit der Art und Weise, wie wir die Punkte geholt haben,  zufrieden." Zwar wurde sein Plan, mit Lars Kaufmann im linken Rückraum zu beginnen, durch eine Fingerverletzung des 32-Jährigen schon in der ersten Minute durchkreuzt. Doch dafür bekam Drasko Nenadic wieder eine Gelegenheit  zur Bewährung. Der zuletzt sehr nervös wirkende Serbe hatte zwar immer noch kein Wurfglück, agierte aber gestern selbstbewusster und sicherer. Später kehrte Kaufmann zurück, nachdem ein kleiner Riss am Finger geklebt worden war.

Überragender Akteur der ersten Hälfte war aber Spielmacher Thomas Mogensen mit gutem Zusammenspiel mit Holger Glandorf und mit dem perfekten Gespür für die Lücken in der Defensive der Gäste. "Wir haben wir ein gutes Niveau erreicht", stellte auch Mogensen zufrieden fest.

Die Schweden zeigten, dass sie gut ausgebildete Handballer haben, die ein schnelles Kombinationsspiel aufziehen können. Allerdings wurde auch sehr bald deutlich, dass sie in Sachen Athletik und individuellen Fähigkeiten nicht mit dem Champions-League-Sieger mithalten konnten, zumal im früheren Gummersbacher Fredrik Larsson der erfahrenste Akteur wegen einer Knieverletzung fehlte. Den Versuch, die SG-Abwehr mit viel Tempo im Positionsangriff auszuhebeln, musste Alingsas mit einer hohen Fehlerquote bezahlen. Auch die Konter konnten die Gäste nicht wie gewohnt laufen, weil die SG hier mit diszipliniertem Angriff und gutem Rückzugsverhalten gegenhielt. Und schließlich war Flensburgs Keeper Mattias Andersson mit  17 Paraden oft eine unüberwindliche Hürde für seine Landsleute.

Von 6:5 (13.) setzten sich die Gastgeber binnen zwölf Minuten über 9:5 und 11:6 auf 15:7 ab - so waren die Kräfteverhältnisse mehr als deutlich geklärt. Damit war der Weg frei, in der zweiten Hälfte mit ungewohnten Formationen ohne Mogensen, Glandorf, Eggert, Svan und Heinl zu experimentieren. Selbst Neuzugang Kasper Kisum, der in dieser Saison noch gar nicht in Erscheinung getreten war, bekam einige Minuten auf halblinks und trug sich erstmals in die Torschützenliste ein.