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Jetzt muss der nächste Schritt kommen

(sh:z; Jan Wrege) Mitten in schwierige Zeiten platzt für die SG Flensburg-Handewitt eine schlechte Nachricht: Jim Gottfridsson wird für weitere acht Wochen ausfallen. Der Spielmacher hat sich wie schon im Sommertrainingslager  einen Knochenanbruch im rechten Mittelfuß zugezogen, diesmal an anderer Stelle. Das ergab eine CT-Untersuchung in der Flensburger Diako. Die Verletzung hatte sich der der 22-Jährige im Training zugezogen, nachdem er in Magdeburg schon sein Comeback gefeiert hatte.

Vor dem Heimspiel in der Champions League morgen (19.30 Uhr/Sky) gegen den schwedischen Meister Alingsas HK kommt der Ausfall von Gottfridsson für Ljubomir Vranjes zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. "Jim hat in Magdeburg gezeigt, wie wichtig er insbesondere für unseren Angriff ist", sagte der Trainer. Die Phase mit vergleichsweise leichteren Aufgaben bis Ende Oktober wäre ideal gewesen, um den jungen Schweden wieder voll zu integrieren.

Besonders die SG-Offensive war in den ersten Wochen der neuen Saison durch das Fehlen von Gottfridsson stark beeinträchtigt. Am Mittwoch ist den Flensburgern  ein erster Schritt aus der spielerischen Krise gelungen. Der 27:17-Sieg über den starken Aufsteiger HC Erlangen fiel nach zähem Start überzeugender aus, als nach dem Desaster in Kolding  zu erwarten war. "Back to  basics", nannte Anders Eggert das Ziel, die Rückbesinnung auf das, was man kann. "Wir mussten unsere Laufwege wieder in den Griff bekommen und Sicherheit zurückgewinnen, in dem wir viele Pässe spielen, die ankommen", sagte der Linksaußen.

"Wir sind wieder auf dem richtigen Weg", meinte Vranjes erleichtert. Während sich fast alle Akteure mehr oder minder aus dem Tief zogen, machte Drasko Nenadic eine unglückliche Figur. Der Trainer indes nahm den 24 Jahre alten Serben vehement in Schutz. "Die ersten 20 Minuten sind in jedem Spiel hart, alle müssen erst hineinfinden. Der Gegner ist noch frisch und die Zeit, wo man gegen einen Aufsteiger leichtes Spiel hat, ist vorbei", beschrieb Vranjes die Rahmenbedingungen, unter denen Nenadic einige Fehler unterliefen. "Drasko ist noch unsicher. Er muss die Unterstützung der Mannschaft spüren . Ich stehe  voll hinter ihm", sagte der SG-Coach, der aber doch froh war, dass der Wechsel von Nenadic auf Lars Kaufmann durchschlagenden Erfolg hatte. "Da ist Fahrt reingekommen. Lars hat die anderen mitgezogen". lobte Vranjes.

Diesen Schub kann die SG auch morgen brauchen. Die Chance, Platz eins oder zwei in der Gruppe B zu erreichen, ist beschädigt, man steht unter Erfolgszwang. Schwedens Titelträger Alingsas HK  bestreitet erst seine zweite CL-Saison, hegt geringe Erwartungen in der stark besetzten Staffel und kann unbelastet aufspielen. Trainer Mikael Franzen, mit dem Vranjes einst bei Redbergslids Göteborg zusammengespielt hat, setzt ausschließlich auf Einheimische. Der erfahrenste Akteur ist der Halblinke Fredrik Larsson, der in Spanien und in Gummersbach beschäftigt war. Gegen die Landsleute erwartet Vranjes ein temporeiches Spiel: "Sie haben eine starke Abwehr, schalten sehr schnell um und laufen extrem viele Gegenstöße. Ich glaube, Torhüter Mikael Aggefors ist der Spieler mit den meisten Assists in Schweden."