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VfL Gummersbach

Die letzte Serie endete nicht mit dem erstmaligen Absturz in die Zweitklassigkeit, aber mit einem Schock. Am letzten Spieltag unterlag der ruhmreiche VfL Gummersbach, der als einziger Klub seit 1966, seit Gründung der Bundesliga, ununterbrochen der deutschen Eliteklasse angehört, dem bereits feststehenden Absteiger TV Neuhausen mit 26:28. Bange Blicke gingen nach Großwallstadt, wo der THW Kiel schließlich mit 32:29 die Oberhand behielt. Dank dieser Schützenhilfe sicherte sich Gummersbach den Klassenerhalt, doch den Abschied aus der Eugen-Haas-Halle hatte man sich ganz anders vorgestellt.

Goalgetter Raul Santos.

Denn zum 24. August erfolgte der Umzug in die Schwalbe-Arena. Mit einer doppelt so großen Kapazität wie bislang hoffen die VfL-Verantwortlichen, wieder den Anschluss an das Mittelfeld der DKB Handball-Bundesliga zu finden. „Wir wollen bei den Fans und dem Umfeld eine neue Euphorie wecken", erklärte Kapitän Christoph Schindler. Immerhin: Im Durchschnitt pilgern nun 3500 Zuschauer in die neue VfL-Heimat. Ende April wird auch die neue Geschäftsstelle bezugsfertig sein, die in den Spielstätten-Komplex integriert wird.

Sportlich setzte VfL-Coach Emir Kurtagic an der häufig brüchigen Abwehr an. Die Verpflichtung von Nationaltorhüter Carsten Lichtlein war dafür ein Fingerzeig, aber auch die Transfers der abwehrstarken Kräfte Joakim Larsson und Andreas Schröder, die zusammen mit Michal Kopco den Mittelblock stellen. Daraus resultieren mehr Gegenstöße. Das Metier von Florian von Gruchalla, der in der letzten Serie bei der SG Flensburg-Handewitt spielte, und nun mit dem Österreicher Raul Santos die Flügelzange bildet.

Trainer Emir Kurtagic.

Obwohl der VfL erneut gegen den Abstieg kämpft, hat er bereits für die nächste Serie Nägel mit Köpfen gemacht. Dabei wird der Traditionsklub eine Verjüngungskur einlegen. Routiniers wie Michal Kopco, Barna Putics und Fredrik Larsson werden keine Rolle mehr im Personalkonzept spielen. Der mazedonische Torwart Borko Ristovski wechselte bereits im Februar in den Katar und wurde durch Matthias Puhle ersetzt. „Uns ist bewusst, dass der VfL Gummersbach ein gewisses perspektivisches Risiko eingeht", meint VfL-Geschäftsführer Frank Flatten. „Aber gerade mit der Verpflichtung der beiden Rückraum-Akteure Julius Kühn und Simon Ernst setzen wir hier ein Zeichen, mit jungen talentierten deutschen Spielern wichtige Positionen zu besetzen.“

Bekanntes Gesicht: Florian von Gruchalla.

Mit dem schwedischen Linkshänder Magnus Persson (Drott Halmstad) und dem Neuhausener Kreisläufer Alexander Becker wechseln weitere junge Kräfte ins Oberbergische. Das Durchschnittsalter wird auf 24,4 Jahre sinken. „Ich bin sehr davon überzeugt, dass wir mit harter Arbeit und der vorhandenen Leistungsbereitschaft der Spieler die jungen Talente weiterentwickeln werden", glaubt Emir Kurtagic. Dabei helfen soll die Zusammenarbeit zwischen Profimannschaft und U23-Team sowie der Nachwuchs-Akademie. Mit Jörg Lützelberger (Akademie-Leiter und Co-Trainer), Georgi Sviridenko (Trainer U23) und Denis Bahtijarevic (U19 Trainer) sind die Bindeglieder benannt.