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Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

(sh:z; Holger Petersen) Flensburg fünf, Kiel vier, Löwen und HSV sieben und Berlin acht Minuspunkte. Das Titelrennen in der Handball-Bundesliga ist in dieser Saison eine ganz enge Kiste. Das Scheitern der Kieler im Pokal-Achtelfinale und das der Hamburger bereits eine Runde zuvor ist ein deutliches Indiz dafür, wie ausgeglichen es in dieser Spielzeit an der Spitze des deutschen Handballs zugeht. Da kommen einem unfreiwillige Ausrutscher besonders teuer zu stehen. Verlieren verboten - dieses Motto gilt somit auch für die SG Flensburg-Handewitt für das Heimspiel heute zum Rückrundenauftakt gegen den Tabellen-14. GWD Minden (15 Uhr).

"Eine sehr wichtige Aufgabe für uns", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes, der immer noch etwas an der Leistung seiner Mannschaft bei der Fast-Blamage im Pokal beim EHV Aue (27:26) zu knabbern hat. 19 Gegentore in einer Halbzeit gegen einen Zweitligisten, das war happig. "Das zeigt nur mal wieder: Im Handball muss du immer arbeiten, und zwar 60 Minuten lang", sagt der Schwede. Die Kunst sei es, sich von Spiel zu Spiel fokussieren zu können. Heute Minden, Dienstag Göppingen und dann  am 2. Weihnachtstag Magdeburg - das sind  die restlichen Hürden, die es noch in diesem Jahr für den Tabellenführer zu überspringen gilt. Im Falle dreier Siege könnte die SG dann Silvester getrost mit Champagner auf ein sehr erfolgreiches 2013 anstoßen und sich auf einen spannenden Tanz auf drei Hochzeiten im neuen Jahr freuen. 

Getanzt werden könnte auch schon heute - auf der vereinsinternen Weihnachtsfeier am Abend. Als  Appetitanreger würde sich da ein  überzeugender Erfolg über die auswärts noch sieglosen Ostwestfalen gut machen. "Aber der Gegner hat sich in jüngster Vergangenheit weiterentwickelt", warnt Vranjes  nicht nur wegen der Verpflichtung des norwegischen Nationalspielers  Christoffer Rambo und des Montenegriners Drasko Mrvaljevic. Minden sei im Vergleich zum Hinspiel (23:18) stärker geworden und besser als es der momentane Tabellenplatz 14 vermuten lässt.   

Selbst wenn heute der siebte Sieg im achten Heimspiel herausspringen sollte, würden die SG-Spieler diesen nicht bis in Puppen feiern. Morgen Vormittag ist Training angesetzt - als Vorbereitung auf das schwere Auswärtsspiel in Göppingen am Dienstag, zu dem der SG-Tross dann am Montag aufbrechen wird. In drei Tagen hofft SG-Coach Vranjes auch wieder auf das Mitwirken von Steffen Weinhold. Der Nationalspieler (Fersenprellung) wird heute wohl noch geschont, um kein Risiko einzugehen.

Selbiges will die SG auch nicht bei der Suche nach einem Nachfolger des scheidenden Torhüters Sören Rasmussen eingehen. SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke kündigte an, sich Zeit lassen zu wollen und erst im neuen Jahr eine Entscheidung zu treffen. "Das ist ja schließlich eine ganz wichtige Position", sagte Schmäschke.