Stripes
Stripes
Archiv

SG verpasst Sieg in Celje nur knapp

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt hat sich im Hinspiel des Achtelfinales der Champions League alle Chancen auf den Einzug in die nächste Runde erhalten. Dennoch wartet nach der 25:26 (12:13)-Niederlage gestern Abend beim alten Rivalen RK Celje am kommenden Sonnabend (17.30 Uhr) in der Flens-Arena noch ein hartes Stück Arbeit auf den Tabellendritten der Handball-Bundesliga. 

Die Gäste lieferten in der gefürchteten „Zlatorog-Arena“, die nicht ganz ausverkauft, aber so laut wie immer war, eine sehr respektable Leistung. Zumal sie kurzfristig auf Abwehrchef Tobias Karlsson verzichten mussten, der sich mit einem Magen-Darm-Infekt abgemeldet hatte. Die Slowenen erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner, der ebenso wie die Flensburger den Handball in Hochgeschwindigkeit beherrscht. Der Champions-League-Sieger von 2004 hatte den besseren Start, der von 4500 Zuschauern frenetisch gefeiert wurde.

Nach dem 4:1 für Celje in der achten Minute rief SG-Trainer Ljubomir Vranjes zur frühen Auszeit. „Warum spielt ihr nicht wie immer?“, fragte der Schwede und wollte keine Antwort, sondern ein breiter angelegtes Angriffsspiel gegen die aufmerksame und äußerst bewegliche Deckung der Slowenen, in der Michael Knudsen von Vid Poteko und Ivan Sliskovic reichlich Prügel bezog und kaum anzuspielen war. Zudem schaltete Celje blitzartig auf Vorwärtsbewegung um, bei Ballgewinnen ebenso wie bei der Schnellen Mitte nach einem Gegentor. 

Etwa nach einer Viertelstunde hatte sich die SG darauf besser eingestellt. Mit Drasko Nenadic, der in der 18. Minute zu seinem Comeback auf das Feld geschickt wurde, stellte sich mehr Stabilität im Angriffsspiel ein. Thomas Mogensen konnte nun wieder in der Mitte seine herausragenden Qualitäten ausspielen. In der 27. Minute glückte der erste Ausgleich (10:10), nach 37 Minuten die erste Führung zum 16:15, nachdem inzwischen aus Torhüter Mattias Andersson etliche wichtige Paraden gezeigt hatte.

Es schien nun, als müssten die Slowenen ihrem extremen Tempo in Abwehr und Angriff Tribut zollen. Die Aktionen wurden behäbiger. So war es für die SG auch zu verkraften, dass sich Jacob Heinl bereits nach 37 Minuten mit beherztem Einsatz die zweite Zeitstrafe eingehandelt hatte. Die Deckung der Gastgeber wiederum hatte größte Mühe, Mogensen zu kontrollieren. Doch Celje zog in Linkshänder Ziga Mlakar noch einen Trumpf, so dass Torjäger Nemanja Zelenovic etwas verschnaufen konnte. Und auch Spielmacher Sebastian Skube mobilisierte letzte Reserven. So blieb die Partie bis zum Schluss ausgeglichen und spannend. 

Nach 56 Minuten waren die Flensburger schon auf die Siegerstraße eingebogen, als Holger Glandorf und Lasse Svan auf 25:23 vorgelegt hatte. Die Slowenen zeigten große Moral und kamen mit der zweiten Luft zurück. Mit zwei Treffern in der letzten Minute rettete der nun wieder frische Linkshänder Zelenovic dem RK Celje doch noch den vierten Sieg in diesem insgesamt neunten Duell mit den Flensburgern.