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SG musste in Aalborg zittern

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt hat ein packendes Duell mit dem dänischen Meister Aalborg Handball glücklich überstanden und mit einem 27:26 (14:13)-Sieg vorzeitig den Einzug in das Achtelfinale der Champions League geschafft. "Über weite Strecken hat meine Mannschaft einen großartigen Job gemacht", lobte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. 4500 Zuschauer im ausverkauften "Gigantium" erlebten eine Partie auf gutem Niveau und mit herausragenden Torhütern auf beiden Seiten.

Zunächst hatte der Schwede Richard Kappelin die Flensburger vor erhebliche Probleme gestellt. Die SG zog zwar ein ansehnliches Offensivspiel auf und kam zu guten Chancen, doch immer wieder stand Kappelin im Weg. Die Gastgeber setzten sich nach einer Viertelstunde  auf 8:4 ab und bestätigten den Eindruck, den Vranjes schon nach dem 31:27-Sieg im Hinspiel in Flensburg gewonnen hatte, nämlich dass Aalborg das Potenzial für die Top 5 der Bundesliga hätte. Die Dänen zeigten ein schnelles, variables Angriffsspiel, in dem der wuchtige Halblinke Mads Mensah Larsen, der torgefährliche Spielmacher Morten Slundt und der wühlige Kreisläufer Jacob Bagersted schwer zu kontrollieren waren.

Vranjes nahm die erste Auszeit, wies seine Mannschaft an, so weiterzuspielen, mahnte aber, die Möglichkeiten endlich zu nutzen. Das gelang dann insbesondere Holger Glandorf und Drasko Nenadic. Thomas Mogensen schließlich stellte nach 23 Minuten den Ausgleich her und steuerte noch zwei Tore zu der zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Pausenführung bei.

Im zweiten Durchgang lief der zuvor auch schon solide Mattias Andersson im SG-Tor zu der gewohnt ganz großen Form auf. Das hielt dem deutschen Vizemeister, der immer wieder durch Zeitstrafen dezimiert wurde, den Rücken frei für den Zwischenspurt zum 23:19. 450 Flensburger Schlachtenbummler, die sich im Gigantium deutlich vernehmbar  machten, bereiteten sich auf die Siegesfeier vor.

Doch Aalborg kam zurück. Trainer Nikolai Jacobsen ließ nun extrem offensiv decken  und unterbrach so den Flensburger Spielfluss. Zudem zeigte Johan Jakobsson, der im kommenden Jahr  zur SG wechselt, was in ihm steckt. Der Linkshänder brachte die Gastgeber in der 55. Minute auf 24:25 heran - alles war wieder offen. In der 59. Minute gelang Aalborg sogar der Ausgleich, doch im Gegenzug holte Mogensen clever einen Strafwurf heraus. Nachdem Anders Eggert zuvor zwei Mal an Kappelin gescheitert war, behielt nun Steffen Weinhold am Siebenmeterpunkt kühlen Kopf und traf zum 27:26. Dies war der Endstand, denn der letzte Angriff der Aalborger endete mit einem Fehlpass von Mensah Larsen.

"Die Punkte haben wir uns verdient. In der zweiten Halbzeit hatten wir alles im Griff, bis wir uns in Stresssituationen ein paar Fehler erlaubt haben", sagte Mogensen. "Das war ein sehr wichtiger Sieg. Gut für den zweiten Platz in der Gruppe, gut für das Selbstvertrauen", meinte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke, der sich zudem darüber freute, dass auch Hampus Wanne und Olafur Gustafsson zu Toren gekommen waren.