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Heißes Duell mit Derby-Charakter in Aalborg

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt steht morgen vor der schwersten Aufgabe im Restprogramm der Vorrunde in der Champions League. Um 16 Uhr (Eurosport) tritt der deutsche Vizemeister zum Rückspiel bei Aalborg Handball an. Schon die Partie im September in der Flens-Arena war kein Spaziergang für den Favoriten. Die SG gewann 31:27, schüttelte den dänischen Meister aber erst in den letzten Minuten etwas deutlicher ab. In der Gruppe D liegen die Flensburger mit 9:3 Punkten knapp vor Aalborg (8:4) auf Rang zwei.

Der sollte gern verteidigt werden, andernfalls drohen dicke Brocken und unvorteilhafte Heim-/Auswärts-Konstellationen in der K.o.-Runde. „Aalborg hat einen guten Lauf in dieser Saison und ein gutes Spielkonzept. Die Dänen sind klar besser als Velenje und La Rioja“, sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes, der sich mit seinem Team schon heute ins 290 Kilometer entfernte Aalborg aufmacht, um morgen ausgeruht im restlos ausverkauften „Gigantium“ anzutreten. Dort wartet eine heiße Atmosphäre: Unter den 4500 Zuschauern werden auch um die 350 bis 400 Schlachtenbummler aus Flensburg sein. Alle freuen sich auf ein Duell mit Derby-Charakter aufgrund der geografischen Nähe und wegen der vielen dänischen Spieler auf beiden Seiten.

„Der Sieg über Hamburg hat uns etwas Luft verschafft, aber wir wollen Aalborg auch auswärts schlagen, um den zweiten Platz abzusichern“, sagt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Aber es wird richtig schwer. Aalborg hat auf jeder Position gut ausgebildete Spieler. Nicht umsonst wird ja einer zu uns kommen“, so Schmäschke mit Blick auf Linkshänder Johan Jakobsson. Der 26 Jahre alte Schwede wird ab Sommer 2014 den Platz von Steffen Weinhold einnehmen. Neben Jakobsson zählen der norwegische Nationalspieler Ole Erevik (Tor), Mads Mensah Larsen (Rückraum links und Mitte) sowie Jacob Bagersted (Kreis) zu den Stützen der vom ehemaligen Weltklasse-Linksaußen Nicolaj Jacobsen trainierten Aalborger.

Ob es zum direkten Vergleich des gegenwärtigen mit dem künftigen Flensburger Halbrechten kommt, ist noch offen. Der Einsatz von Weinhold ist wegen einer Fersenprellung gefährdet. Überhaupt hat die Partie am Mittwoch in Balingen einige „Körner“ gekostet. „Das war ein sehr körperliches Spiel. Es ging an die Substanz“, sagt Schmäschke.

Das bekam Drasko Nenadic zu spüren, der nach starken Auftritten in den vergangenen Wochen einen schwachen Tag erwischt hatte. Trainer Vranjes hat dafür Verständnis: „Es ist seine erste Saison mit einer solchen Belastung. Und es war für ihn kein einfaches Spiel. Balingen spielt schnell und aggressiv, da hat man keine Zeit, zu überlegen.“ Der Schwede wird daher mit den Kräften haushalten und morgen auch wieder die junge Garde mit Wanne, Radivojevic, Gottfridsson und Gustafsson bringen, nachdem in Balingen die Routiniers die Hauptlast tragen mussten.