Manch einer befürchtete schon, dass die GETEC-Arena ihren letzten Tag erleben würde. Als der SC Magdeburg den bislang ungeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiter THW Kiel knapp mit 34:31 geschlagen hatte, schienen die Mauern im Jubel der Menschen einstürzen. Einen Sieg mit einer Rumpf-Truppe gegen den deutschen Double-Gewinner THW Kiel hatte kaum jemand für möglich gehalten. Zu schlecht standen die Vorzeichen: Das letzte Heimspiel gegen den TBV Lemgo hatte der SCM verloren, nun fehlte verletzungsbedingt eine halbe Mannschaft. Doch der reaktivierte Jugendkoordinator Bennet Wiegert, Youngster Maximilian Janke und ein unglaublich starker Keeper Dario Quenstedt mauserten sich zu den Helden eines besonderen grün-roten Abends. „Es ist ja Durchaus ein seltenes Ereignis, vom Trainer des THW Kiel beglückwünscht zu werden", strahlte SCM-Coach Frank Carstens. „Wir haben nur sechs technische Fehler gemacht, uns ist fast alles gelungen."
Dieses Ergebnis war in dieser Situation unerwartet, doch eines ist klar: Der SCM, der die letzte Serie als Bundesliga-Achter beendet hatte, verfügt wieder über eine sehr starke Mannschaft. Es war kein Zufall, dass auch die SG an der Elbe beide Zähler eingebüßt hatte. Allerdings mischten zu dem Zeitpunkt noch zwei Spielmacher mit, die beide über hervorragende Referenzen verfügen. Michael Haaß gestaltete schon den Aufbau in Göppingen und bei den Rhein-Neckar Löwen, der wendige Marko Bezjak machte als Kopf der slowenischen Nationalmannschaft und von Gorenje Velenje von sich reden.