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SG-Trainer Vranjes: "Wir wissen, dass es hart wird in Melsungen"

(sh:z; Jan Wrege) Gar nicht so einfach für die SG Flensburg-Handewitt, nach  einer Handball-Kür wie beim 31:29 über den HSV Hamburg  wieder zum Pflichtprogramm zu finden. Der Gastgeber MT Melsungen heute (20.15 Uhr, Rothenbachhalle Kassel) hat noch keinen so klangvollen Namen, birgt aber als Tabellensechster nicht weniger Gefahr.

Acht Jahre nach dem Bundesliga-Aufstieg  strebt das Team  von Trainer Michael Roth auf die europäische Bühne. Dazu wurden die Brüder Philipp und Michael Müller aus Wetzlar für die Halbpositionen verpflichtet. In der Mitte ist Patrick Fahlgren schon seit 2011 eine feste Größe. SG-Trainer Ljubomir Vranjes beeindruckt die Entwicklung des ehemaligen Flensburgers: "Man unterschätzt ihn leicht. Er spielt sehr gut mit dem Kreis und er wirft gut." Zu den weiteren  Aktivposten bei den Hessen zählt der Schwede  die Außen  Michael Allendorf und Johannes Sellin (kam aus Berlin), die beide zu den aktuellen Top Ten der Torschützenliste gehören. "Wir wissen, dass es hart wird", sagt Vranjes, der in den beiden letzten Auswärtsspielen gegen Melsungen jeweils mit einem Unentschieden zufrieden sein musste.

Für den SG-Trainer spricht aber auch Einiges dafür, dass mit einem Sieg der zweite Tabellenplatz gefestigt werden könnte: "Wir sind sehr stabil geworden und treten selbstbewusst auf." Eine Extra-Portion Zuversicht tankte Drasko Nenadic mit seinen neun Toren gegen den HSV. Muss Vranjes den 23-Jährigen nun wieder auf den Teppich holen? "Im Gegenteil", sagt der Coach, "Drasko ist ein  bodenständiger Mensch. Ich muss ihn weiter nach oben pushen."

Die "Baustelle" Kreisläufer betrachtet  Vranjes mit gemischten Gefühlen. "Aus egoistischer Sicht müsste ich sagen: Michael Knudsen erfüllt seinen Vertrag  bis 2015. Aber wenn ein Spieler, der so viele Verdienste hat, so eine Chance bekommt, werde ich ihm nicht im Weg stehen", sagt Vranjes mit Blick auf das Drei-Jahres-Angebot an den 35-Jährigen von Bjerringbro-Silkeborg. Die Entscheidung von Knudsen müsse bald fallen, fordert Vranjes: "Dann werden wir sehen. Vielleicht bleibt er ja auch über 2015 hinaus hier."

Über den neuen Linkshänder darf noch spekuliert werden. Balingens Kai Häfner verschwand gestern vom Markt, er wechselt nach Hannover. Im September, kurz nach der Nachricht vom Weinhold-Wechsel zum THW Kiel, fiel ein  Akteur auf, der gut zur SG passen würde. Aalborgs Schwede Johan Jakobsson zeigte  eine starke  Leistung im Champions-League-Spiel in Flensburg und Knudsen erzählte, dass es den Nationalteam-Kollegen von Tobias Karlsson und Jim Gottfridsson in die Bundesliga zieht. Vranjes rückte keinen Namen heraus, ließ aber wissen, dass  er Jakobsson schätzt, dessen Familie seit Jahren kennt und die Entwicklung des Linkshänders intensiv verfolgt: "Ich war sein Mentor, als  er 21 Jahre alt war."