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Suche nach mehr Dominanz

(sh:z; Jannik Schappert) Seit Donnerstagabend ist die SG Flensburg-Handewitt ein Unikat. Da bezwangen die Basketballer aus Oldenburg Bayern München und machten die SG-Handballer zur einzigen Mannschaft in den vier großen deutschen Sportligen Fußball, Handball, Basketball und Eishockey, die in dieser Saison noch keine Punkte abgegeben hat. Diesen Status will der Bundesliga-Tabellenführer morgen (16 Uhr, Flens-Arena) gegen den HC Erlangen mit dem 21. Sieg im 21. Spiel aufrecht erhalten.

Ob Maik Machulla seinen Spielern dann wieder von der Bank aus helfen kann, steht noch nicht fest. Die Leitung des Freitagstrainings musste der erkrankte SG-Coach Mark Bult und Michael Döring überlassen, bei der heutigen Abschlusseinheit und morgen beim Spiel will er aber dabei sein – unbedingt. „Es war unerträglich, dass Spiel gegen Celje am Fernseher zu gucken“, sagt Machulla. Ebenso wie seine Anwesenheit entscheidet sich der Einsatz von Johannes Golla kurzfristig. Der Kreisläufer war am Dienstag umgeknickt und fehlte am Mittwoch beim 27:26-Erfolg gegen Celje. Definitiv nicht dabei ist Spielmacher Jim Gottfridsson, der noch einen Muskelfaserriss in der rechten Wade auskuriert. 

In den ersten drei Spielen nach der WM haben die Flensburger ein Auf und Ab erlebt. Dem starken Liga-Auftritt bei der HSG Wetzlar (30:23) folgten in der Champions League eine desolate zweite Halbzeit bei Motor Zaporozhye (26:28) und eine Achterbahnfahrt gegen Celje. „Wir laden unsere Gegner nach dominanten Phasen ein, ins Spiel zurückzukommen“, hadert Machulla. Der Hauptgrund für die starken Schwankungen ist für ihn die zurückliegende WM, die die SG-Spieler wochenlang voneinander trennte. Das Team müsse sich erst wieder aneinander gewöhnen, dazu seien viele Gespräche, Behutsamkeit und Geduld nötig. Machulla betont: „Wir sind auf sehr hohem Niveau unzufrieden.“ 

Ganz neu sind die Wellen im Flensburger Spiel allerdings nicht. Im Hinspiel beim HC Erlangen, das die SG Anfang Oktober 27:26 in Nürnberg gewann, führte das Machulla-Team nach 42 Minuten schon 22:16 und ließ die Mittelfranken dann noch einmal zurückkommen. „Auch da haben wir uns fast selbst geschlagen“, meint Machulla. Er will morgen von seiner Mannschaft wieder deutlich mehr Tempo und Variabilität im Angriff sehen – sprich: den eigentlich gewohnten SG-Handball.