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Ein gutes Gefühl vor dem Derby

(sh:z; Jan Wrege) Die Max-Schmeling-Halle bleibt ein gutes Pflaster für die SG  Flensburg-Handewitt. Wie so oft in der jüngeren Vergangenheit fuhren die Flensburger bei den Füchsen Berlin einen souveränen Sieg in der Handball-Bundesliga ein. „6:0  Punkte – das hätte ich nach der sehr durchwachsenen Vorbereitung sofort unterschrieben“,  sagt SG-Trainer Maik Machulla nach dem reibungslosen Saisonauftakt.

Das gibt dem Meister ein gutes Gefühl vor dem ersten Höhepunkt dieser Spielzeit am Sonnabend (18.10 Uhr) in der Flens-Arena, wenn der THW Kiel zum 98. Derby und zum 1000. Bundesligaspiel des Erzrivalen erscheint. „Wir haben gezeigt, dass wir Spitzenmannschaften auswärts besiegen können. Das gibt Rückenwind und Selbstvertrauen. Wir wissen aber, dass wir unglaublich viel investieren müssen, wenn wir die beste Mannschaft der Liga schlagen wollen“, meint der SG-Trainer.

Das eigene Team sieht er noch nicht in diesem Status. Machulla fand in Berlin einiges zu kritisieren. Insbesondere die Defensive in der ersten Hälfte gefiel ihm nicht: „Da haben wir wie Pudding in der Abwehr gestanden, das war nicht Fisch, nicht Fleisch. Wir waren nicht aggressiv genug am Mann.“ Außerdem  seien einigen Gegentreffern Absprachefehler vorausgegangen. „Ich dachte, da wären wir schon weiter“, so Machulla. 

Andererseits: „Wenn man nach so einem Spiel noch so viel zu meckern hat, ist doch alles gut“, findet der Coach. Das bedeutet nämlich, dass die SG bei weitem nicht am Limit spielen musste, um den Dritten der vergangenen Saison mit fünf Toren auf Distanz zu halten. In der zweiten Halbzeit setzte sich überlegene Flensburger Qualität gegen die durch einige Ausfälle geschwächten Berliner  nachhaltig durch. Sehr deutlich wurde aber auch, wie viel Bundesliga-Erfahrung zählt. Benjamin Buric und Johannes Golla hatten keine Probleme sich auf die Herausforderung in Berlin einzustellen – anders Torbjörn Bergerud und Simon Hald, die sich von der Atmosphäre in der Schmeling-Arena beeindruckt zeigten, wie Machulla registrierte: „Da hilft keine Champions-League- oder WM-Erfahrung. Ein Bundesliga-Spiel, in dem es um so viel geht, ist doch etwas anderes.“ Bergerud hielt er aber zugute, dass er von der „Pudding-Abwehr“ auch bisweilen allein gelassen wurde. 

Zur Ernennung einer Nummer eins im Tor hat sich Machulla noch nicht endgültig durchgerungen. „Wir wollen jetzt den Lauf von Buric nutzen. Man sieht ihm auf dem Feld an, wie viel Spaß er hat, dass das nicht nur Arbeit ist. Diese Lockerheit ist ein Teil seines Erfolges“, sagt der Trainer. „Aber wir werden auch Bergerud brauchen.“ Er wolle sich nun mit Jan Holpert beraten, wie der junge Norweger am besten auf Kurs zu bringen ist.