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Flensburg entzaubert Nantes

(sh:z; Jannik Schappert) Was in der Vorsaison weder dem FC Barcelona noch Vardar Skopje oder den Rhein-Neckar Löwen gelang, schafften die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gestern Abend mit einer Gala-Vorstellung im Angriff. Der deutsche Meister entzauberte Vorjahresfinalist HBC Nantes in dessen eigener Halle zum Auftakt der Champions League mit 34:31 (18:16) und unterstrich seine Ambitionen in der Gruppe B. Matchwinner war neben Benjamin Buric, der von der Bank kommend zwölf Bälle parierte, Magnus Röd. Der 21-jährige Norweger kam früh für Holger Glandorf in die Partie und avancierte mit sechs Treffern zum besten SG-Werfer.

Beide Mannschaften drückten von Beginn an voll aufs Tempo, dabei setzten sowohl die Franzosen als auch die Flensburger zahlreiche spielerische Glanzlichter. Bis zum 12:12 (21. Minute) ging es so in atemberaubender Geschwindigkeit Tor um Tor. Auffällig: SG-Coach Maik Machulla, der zu Beginn auf Torbjörn Bergerud und Simon Hald gesetzt hatte, nutzte früh die Breite seines Kaders. Nacheinander betraten Simon Jeppsson, Magnus Röd und Johannes Golla das Spielfeld. Im Tor kam nach einer Viertelstunde Benjamin Buric für den glücklosen Bergerud und stärkte seinem Team sofort mit einigen Paraden den Rücken. Vorne fand die SG – herausragend dirigiert von Jim Gottfridsson – weiterhin wie selbstverständlich die Lücken in der Abwehr. Der Lohn war die 18:16-Pausenführung.

Nach der Halbzeit trumpften die Youngster im SG-Team auf. Magnus Röd warf mit großem Selbstbewusstsein Cyril Dumoulin, immerhin französischer Nationaltorwart, die Bälle um die Ohren. Auch im Eins-gegen-Eins und als Passgeber überzeugte der Norweger. Am Kreis entledigte sich Johannes Golla, der im ersten Durchgang noch einige Chancen liegen gelassen hatte, der Champions-League-Nervosität und sorgte mit seinen Treffern zum 27:23, 28:24 und 29:24 (48.) für das erste Fünf-Tore-Polster der SG. Gänzlich abschütteln ließ sich Nantes in der Folge zwar nicht. Doch spätestens, als Jeppsson in der 55. Minute den einlaufenden Lasse Svan am Kreis bediente – dieser traf zum 32:27 –, war der Auswärtscoup perfekt.