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Die Devise lautet: "Bodenständig bleiben"

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Ljubomir Vranjes musste herzlich lachen, als sein spanischer Trainer-Kollege, Manuel Montanes Cadanes, seinen Kommentar zum Champions League-Spiel zwischen der SG Flensburg-Handewitt und Reale Ademar Leon abgab. Nach dem 27:22 (14:10)-Sieg der SG schloss Cadanes mit den Worten: "Wenn die SG so weiter spielt wie im bisherigen Wettbewerb, dann ist sie sicher beim Final Four in Köln dabei".

So viel Lob schmeichelte Vranjes, allein er wollte davon nichts wissen. "Manolo (Cadenas´ Spitzname/Red.) ist nett und es freut mich das zu hören, aber wer mich kennt, der weiß, so weit denke ich noch nicht", sagte Vranjes, nach dem vierten Sieg im vierten Pflichtspiel binnen neun Tagen. "Jetzt haben wir erstmal ein paar Tage ohne Spiel und dann geht es nach Moskau. Unser Ziel ist es dort zu gewinnen. Lob vom Gegner hört sich natürlich gut an, aber wir können auch irgendwann wieder schlecht spielen, von daher gilt: Immer schön bodenständig bleiben, dann kommt der Rest von ganz alleine."

Mit dieser Devise hält die SG bislang Rang drei in der Bundesliga, hat im DHB-Pokal bereits das Final Four und in der Champions League längst das Achtelfinale erreicht. Allein die Frage ob als Gruppenerster, -zweiter oder -dritter ist noch nicht geklärt. Und es wird voraussichtlich bis zum Abpfiff im Auswärtsspiel bei Medwedi Tschechow (Donnerstag, 21. Februar) spannend bleiben. "Wir wollen den ersten Platz und fahren nach Moskau um dort zu gewinnen", sagte Lars Kaufmann, der mit sieben Toren neben Holger Glandorf bester SG-Torschütze gegen Leon war. "Zu Hause haben wir ein super Spiel gegen Moskau gezeigt", erinnerte Kaufmann an den 36:26-Heimsieg. "Die wollen sicherlich eine Revanche, aber wenn wir von Anfang an dagegen halten, können wir dort bestehen. Und wenn wir gewinnen, sollte es zum Gruppensieg reichen."

In Russland wird die SG sicherlich auch wieder auf Anders Eggert zurückgreifen können. Der WM-Torschützenkönig lag gegen Leon mit Grippe flach, wurde allerdings glänzend von Malte Voigt vertreten. In seinem ersten Spiel in der Königsklasse über 60 Minuten leitete Voigt den Sieg mit dem Treffer zum 1:0 ein. Es folgten weitere gute Aktionen in der Abwehr und im Angriff ein weiteres Tor. Neben Eggert hofft die SG in Moskau auch wieder auf Kreisläufer Michael V. Knudsen, der vorgestern geschont wurde.

Die nächste Auswärtspartie kommt noch deutlich zu früh, aber schon bald könnte auch Petar Djordic (Kreuzbandriss) wieder ins Team zurückkehren. "Bei ihm sieht es derzeit sehr gut aus. Vielleicht steht er schon im März wieder auf dem Feld", so Vranjes. Bei Arnór Atlason (Achillessehnenriss) wird es noch länger dauern. Das Final Four in der Champions League findet aber auch erst Anfang Juni statt. Und wer weiß wie viele Gegner noch lobende Worte für die SG finden, wenn diese den Kader erst wieder komplett hat.