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Unnötiger Punktverlust der SG in Wetzlar

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Sie wollten ihrem Trainer Ljubomir Vranjes zwei Punkte zum 39. Geburtstag schenken. Doch daraus wurde nichts. Bei der HSG Wetzlar kam die SG Flensburg-Handewitt trotz einer 28:26-Führung nach 52 Minuten nicht über ein 31:31 (14:13) hinaus und musste damit den zweiten Verlustpunkt in der noch jungen Saison der Handball-Bundesliga hinnehmen.

SG-Torhüter Mattias Andersson war kurz nach dem Schlusspfiff stinksauer: "Wir hatten Möglichkeiten zu gewinnen, aber wir haben im Angriff zu viele Fehler gemacht und zu viele Gegenstöße bekommen." Mehr wollte der schwedische Keeper zum Spiel nicht sagen, "weil dabei vielleicht etwas herausrutscht, was ich später bereue." Auch Spielmacher Thomas Mogensen war maßlos enttäuscht: "Wir haben das Spiel im Griff, liegen mit zwei Toren vorn und machen dann drei blöde Fehler und holen damit Wetzlar ins Spiel zurück."
 
Mit ihren Äußerungen spielten die beiden auf die Schlussphase an, in der die Flensburger alle Trümpfe in der Hand hatten, um vorentscheidend davon zu ziehen. Aber beim 26:24 (47.) warf Holger Glandorf den Ball zwei Mal in Folge weg. Beim 28:26 spielte Mogensen bei offener HSG-Deckung dem Isländer Fridgeirsson den Ball in die Hände, und im nächsten Angriff unterlief Arnor Atlason das gleiche Missgeschick. Wetzlar nahm diese Geschenke dankbar an und lag nach 55 Minuten plötzlich wieder mit 29:28 vorn.
 
Die Flensburger rissen das Ruder abermals herum, führten wieder 30:29 und 31:30, konnten den knappen Vorsprung aber nicht über die Zeit retten. Kevin Schmidt traf acht Sekunden vor Schluss per Siebenmeter zum umjubelten 31:31. Und Arnor Atlason fand mit seinem finalen Wurf in Unterzahl in HSG-Keeper Nikolai Weber seinen Meister. Die SG hatte buchstäblich einen Punkt weggeworfen, die HSG und ihre Fans feierten das Unentschieden wie einen Sieg.
 
"Das Unentschieden war unnötig", meinte auch Geburtstagskind Ljubomir Vranjes. "In der ersten Halbzeit spielen wir fast optimal, führen aber nur knapp." Damit meinte der Schwede in erster Linie drei verworfene Siebenmeter von Anders Eggert (2) und Thomas Mogensen. Aber für ihn ging die Welt damit nicht unter. "Schade, dass wir einen Punkt verloren haben. Aber wir schauen ab sofort nach vorn." Denn schon am Sonntag steht das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm: In der Champions League bei Partizan Belgrad.