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Für die SG geht es noch um die Vizemeisterschaft

(sh:z; Jan Wrege) Zum Schluss noch ein Feiertag: Den Ausklang einer großen Saison in der Handball-Bundesliga will die SG Flensburg-Handewitt heute "würdig und emotional" begehen, so Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Damit ist die Verabschiedung verdienter Spieler gemeint, der Dank an ein Publikum, das die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes häufig getragen hat und die mögliche Feier der erneuten Vizemeisterschaft. Zuvor ist noch einmal volle Konzentration nötig, wenn um 16.30 Uhr das letzte Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke angeworfen wird.

Zwei Punkte müssen her, um die Rhein-Neckar Löwen dank des deutlich besseren Torverhältnisses auf Abstand zu halten und wie im Vorjahr in der Schlusstabelle auf Rang zwei zu stehen. Für diesen Fall steht nach der Partie der frühere SG-Manager und heutige HBL-Geschäftsführer Holger Kaiser bereit, um dem SG-Team die   Vizemeister-Medaillen zu überreichen. Ab 19.30 Uhr soll dann vor der Flens-Arena mit den Fans gefeiert werden.

Eine Ehrung indes wird Kaiser ganz sicher vornehmen. Die Trainer und Manager der Bundesliga haben Mattias Andersson zum Torhüter des Saison gewählt. Damit hat sich der schwedische Ausnahmekeeper zum zweiten Mal in Folge durchgesetzt. "Mattias Andersson hat eine herausragende Saison gespielt. Das Halbfinale im DHB-Pokal hat er nahezu im Alleingang entschieden. Andersson besitzt eine sehr positive Ausstrahlung, ist fair zum Gegner und motiviert das eigene Team enorm", sagte Andreas Thiel, selbst eine Torhüter-Legende und heute DHB-Justiziar, zur Wahl des Flensburgers.

Sechs Spieler stehen zum letzten Mal  im Rampenlicht der Flens-Arena. Petar Djordjic, Arnor Atlason, Florian von Gruchalla, Malte Voigt, Morten Dibbert und Thies-Jakob Volquardsen  werden nach dem Spiel feierlich verabschiedet. "Jeder Einzelne hat einen würdigen Abschied verdient. Solange ich hier bin, hat jeder alles für die Mannschaft gegeben", sagte Ljubomir Vranjes. Auch Djordjic, der nach seiner Entscheidung für den HSV Hamburg einige Pfeifkonzerte  aushalten musste. "Er verdient Respekt für seine Leistung. Ich hoffe, dass das anerkannt wird. Petar war ein wichtiger Teil dieser Mannschaft", stellte der SG-Trainer fest. Zuletzt habe es Djordjic mit sieben Toren beim wichtigen Sieg in Göppingen beweisen, der den Flensburgern endgültig die Teilnahme an der kommenden Champions League gesichert hat.

"Ich bin sehr zufrieden mit dieser Saison. Wir haben unsere Ziele erreicht und unseren Weg bestätigt", sagte Vranjes, der nun als i-Tüpfelchen unbedingt noch die Vizemeisterschaft  will. "Wir sind heiß auf dieses letzte Heimspiel. Es ist lange her, dass wir in der Flens-Arena verloren haben. Dabei soll es bleiben", forderte der Schwede, der überzeugt ist, dass noch keiner seiner Akteure gedanklich den Urlaub angetreten hat.

Das gilt auch für Mattias Andersson. Dennoch hat der Torhüter den Handball-Oberen  durchaus etwas ins Stammbuch zu schreiben. "Es ist irrsinnig, dass wir am 8. Juni noch  spielen. Die Saison dauert länger und wir werden früher wieder anfangen", sagte der 35 Jahre alte Familienvater, der kritisiert, dass zum Schluss der Spielzeit der Terminplan wieder gedehnt wird. Lieber wäre es ihm gewesen, auch gegen Ende den gewohnten Rhythmus mit zwei Partien pro Woche beizubehalten und dafür eine längere Zeit der Regeneration zu bekommen.

Bis auf Lars Kaufmann stehen gegen den TuS N-Lübbecke alle SG-Akteure zur Verfügung. Auch Thomas Mogensen hat sich von einem Infekt erholt. Der Spielmacher ist schmal geworden und noch nicht vollends wieder bei Kräften, freut sich  aber, dass er sich bald um sechs Kilo leichter am Strand zeigen kann.