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Strapazierte Hamburger treffen auf ausgeruhte Flensburger

(sh:z; Jan Wrege) Man wird sich in dieser Saison häufiger sehen: Der HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt, die heute (20.15 Uhr) in der O2-World das Nordduell  der Handball-Bundesliga bestreiten, werden sich auch in der Gruppe A der Champions League begegnen. Der Flensburger Trainer Ljubomir Vranjes registrierte den Erfolg der Hamburger am Sonntag beim Qualifikationsturnier in Frankreich mit Wohlwollen. "Das ist sehr gut. Super für uns, für unsere Zuschauer und für den deutschen Handball", meinte der Schwede.

Der SG kommt es gelegen, dass der HSV als Vierter der vergangenen Bundesliga-Saison  am Wochenende durch die Mühle zweier harter Spiele musste, im Finale gegen Gastgeber  Saint-Raphaël Var (32:31) gar in die  Verlängerung. Vizemeister Flensburg hingegen ist direkt für die "Königklasse" qualifiziert und konnte sich nach zwei locker gewonnenen Heimspielen eine Woche lang in Ruhe vorbereiten. "Man muss schon zugeben, dass Hamburg eine höhere Belastung hatte. Wäre das im November gewesen, würde ich sagen: Es wird schwer für den HSV. Aber so früh in der Saison halten das gut trainierte Spieler aus", sagte der SG-Trainer, der sein Team nicht in der Favoritenrolle sieht. Immerhin hätten die Hamburger nach dem anfänglichen Ausrutscher in Wetzlar mit den Erfolgen in Magdeburg und Frankreich viel Selbstvertrauen getankt.

Die Statistik spricht gegen die Gäste: Nur drei Punkte holte die SG bislang in der Hamburger Arena. Der letzte HBL-Erfolg datiert von 2007, dazu gab es einen CL-Sieg 2009. Dennoch sagte Vranjes: "Ich will gewinnen - immer. Auch Hamburg hat Schwächen, die wir nutzen wollen." Deshalb widmete er nach einem verschärften Kraftprogramm in der Vorwoche die beiden vergangenen Tage ausschließlich der taktischen Vorbereitung.

HSV-Coach Martin Schwalb setzt auf Konstitution und Erfahrung seiner Spieler: "Wir müssen auf die Zähne beißen. Wir kennen  diesen Spielrhythmus, der dank der Champions League auch in Zukunft des Öfteren so sein wird." Ebenso wie Vranjes hat Schwalb heute alle Akteure an Deck, auch die leicht angeschlagenen Rückraumspieler Pascal Hens und Marcin Lijewski.