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Chen Pomeranz: Für den Handball die Heimat verlassen

Chen Pomeranz, der Neuzugang des TV Großwallstadt, hat sich schon daran gewöhnt, dass sein Vorname meist falsch ausgesprochen wird. Dabei ist es doch ganz einfach, und bei seinem Klub hat man sich für Anfragen dieser Art flugs eine Eselsbrücke gebaut. Lässt man die Buchstaben K und U vom Wort „Kuchen" weg, bekommt man die korrekte Aussprache. Seit dem 8. November steht der israelische Nationalspieler im Kader der Unterfranken, sein Vertrag läuft bis 2015.

Chen Pomeranz

Vor sechs Jahren war er von Israel in die Schweizer Liga gewechselt, spielte danach für die HSG Wetzlar und verabschiedete sich als Torschützenkönig der zweiten Liga aus Hamm in Richtung Großwallstadt. „Von den Jungs bin ich super aufgenommen worden", erzählt der 1,85 Meter große Rückraumspieler. „Wir haben eine gute Atmosphäre innerhalb der Mannschaft und wollen unbedingt die Punkte einfahren. Der ganze Verein steht hinter uns, wir werden gemeinsam den Klassenerhalt schaffen."

Aufgewachsen ist der 28-Jährige in der Nähe von Tel Aviv. Seine Eltern Offer und Orna sowie die Brüder Tal und Gil leben heute noch dort. Der wichtigste Teil seiner Wohnung? Ein Balkon, für die warme Jahreszeit! „Ich bin quasi barfüßig am Strand aufgewachsen und brauche die Sonne", sagt der Rechtshänder. Der Kontakt zu seiner Familie und den Freunden in Israel ist sehr eng. Täglich tauscht man sich über Facebook, Skype oder andere Medien aus. So oft es geht, steigt er in den Flieger Richtung Heimat. „Das ist immer ein tolles Gefühl, wenn man nach knapp 3,5 Flugstunden die Küste von Israel sehen kann", erzählt Chen Pomeranz, dessen Großmutter in Deutschland geboren ist. Seine Heimat ist nun Israel – und die hat er für seinen Sport vorerst verlassen. „In Deutschland Handball spielen zu dürfen, ist einfach geil!"