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SG siegt nach erwartet hartem Kampf

(sh:z; Reinhard Linder) Die SG Flensburg-Handewitt hat auch ihr drittes Spiel binnen sechs Tagen gewonnen. Nach Siegen in DHB-Pokal und Champions-League war der Vizemeister gestern in der Handball-Bundesligapartie beim Tabellenzwölften HBW Balingen-Weilstetten mit 30:29 (15:14) erfolgreich.

"Dort gibt es aufs Maul", wusste SG-Trainer Ljubomir Vranjes, was seine Mannschaft  erwartet. Die "Gallier von der Alb" wurden ihrem Ruf gerecht und gingen kompromisslos in die Zweikämpfe. Vor allem Regisseur Thomas Mogensen und Lars Kaufmann hatten unter ihrer Aggressivität zu leiden. Aber die Flensburger waren ebenfalls keine Kinder von Traurigkeit und  zahlten  mit gleicher Münze zurück. "Wir haben den Kampf angenommen und   gegengehalten", sagte Kaufmann, der die 60 Minuten voll durchgespielt hatte.

Nicht ins Schwitzen kam hingegen Holger Glandorf. Trainer Ljubomir Vranjes gönnte seinem Linkshänder nach der harten Woche  eine Pause: "Er schafft momentan so ein enges Programm nicht. Seine Gesundheit ist mir wichtiger als zwei Punkte." Der Schwede setzte nur zehn Mann ein, denen er die Ermahnung mitgab, im Hinblick auf das Mittwochspiel gegen Leon "nicht so viel zu laufen".

Diese beherzigten die Anweisung und hielten sich vor allem im Angriff zurück. Mit Ausnahme des einmal mehr überragenden Mogensen kam aus dem Rückraum nicht viel und auch Kreisläufer Michael Knudsen war weitgehend abgemeldet. So fielen die meisten Treffer über die Außenpositionen.

Trotz der müden Beine stimmte die Moral. "Wir haben uns richtig reingehauen", betonte Kaufmann, dem nur wenig gelang. Nach seiner langen Verletzungspause sei er noch weit weg von seiner vollen Leistungsfähigkeit, aber nach nunmehr drei Spielen habe er das Gefühl, "allmählich wieder rein zu kommen."

Der Sieg des Tabellendritten war unter dem Strich verdient, die Schwaben führten nicht ein einziges Mal. Zwar hatten sie nach dem 6:6 mehrfach die Chance, doch  Keeper Mattias Andersson bewahrte seine Mannschaft mit vier Paraden in Folge vor einem Rückstand.  Trotz ungewöhnlich vieler technischer Fehler konservierte die SG ihren   Vorsprung und ließ sich auch nicht von der Brack'schen Taktik des siebten Feldspielers aus dem Konzept bringen. Nach gewonnen Bällen versuchten sich sowohl Andersson als auch Mogensen im Weitwurf auf das verwaiste Balinger Tor,   verfehlten das Ziel aber  knapp. So musste einmal mehr die Wurfkunst von Linksaußen Anders Eggert herhalten, um mit einer 15:14-Führung in die Halbzeit zu gehen.

Auch nach der Pause blieb es eng. Der HBW  hatte inzwischen in Nikolas Katsigiannis einen Mann zwischen den Pfosten, der Andersson in nichts nachstand. So wehrte er einen Eggert-Strafwurf ab und entschärfte auch den Nachwurf.  Erst in den letzten Minuten entspannten sich Vranjes Gesichtszüge, als die SG dank eines Kaufmann-Treffers erstmals mit drei Toren (27:24) führte.  Zwar steckten die "Gallier" nicht auf und kamen zu schnellen Treffern, aber in der Endphase machte Mogensen den  feinen Unterschied, als er sich zweimal durchtankte und den 30:29-Sieg in trockene Tücher brachte. "Ich bin froh, dass wir die zwei Punkte geholt haben", sagte Vranjes. Allerdings sei er nicht restlos zufrieden: "Wie schon am Dienstag und Donnerstag haben wir manchmal gut und manchmal nicht so gut gespielt."