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Vranjes blickt den Herausforderungen entgegen

(Flensborg Avis; Volker Metzger) Ljubomir Vranjes ist ein großer Freund von Herausforderungen. Und an Tagen wie diesen schüttet das Schicksal geradezu ein Füllhorn an Ereignissen über die Handballer der SG Flensburg-Handewitt aus und fordert insbesondere den schwedischen Trainer damit heraus. "Ich weiß nicht genau, wer am Sonnabend in Hannover alles spielen kann", blickt Vranjes dem Bundesliga-Auftritt der SG heute Abend beim TSV Hannover-Burgdorf (Anwurf 19 Uhr) entgegen. "Ich weiß nur, dass wir keinerlei Riskiko eingehen werden."

Womit wir auch schon beim Thema wären - die personelle Situation. Zwei Tage nach der Derby-Niederlage in Kiel gab es einige Lichtblicke zu erkennen, wenn auch noch nicht alle Fragezeichen verschwunden sind. Ganz vorne weg meldete sich mit Michael V. Knudsen einer der Leitwölfe im Team nach überstandener Fieber-Erkrankung wieder gesund, womit sich die Miene von Vranjes schon wieder aufhellte.

Da sich zudem die Verletzung von Neuzugang Florian von Gruchalla, der als Ersatz für den an der Wade verletzten Lasse Svan Hansen erst am Dienstag verpflichtet worden war, als nicht so extrem, wie zunächst angenommen, darstellt, huschte sogar ein Lächeln über das Trainer-Gesicht. "Bei Florian warten wir ab und werden dann in Hannover sehen, ob er spielen kann", betonte der Coach. Der 23-Jährige hofft natürlich inständig darauf, dass der Heilungsprozess seiner Fußverletzung weiterhin so zügig verläuft und sein Einsatz heute in der AWD-Hall in Hannover möglich ist. "Natürlich war es schon bitter für mich, in Kiel auszufallen. Aber ich bin ja glücklicherweise nicht so schwer verletzt und hoffe schnell wieder mitmachen zu können", sagte Florian von Gruchalla nach dem gestrigen Abschlusstraining in der Duburghalle.

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, stimmte Vranjes sein Team auch auf die Situation ein, ohne gelernten Rechtsaußen erfolgreich auf Torejagd gehen zu können. Die zuletzt in Kiel demonstrierte Variante mit Steffen Weinhold auf dem rechten Flügel gehört ebenso zum Repertoire wie die Option Kreisläufer Michael V. Knudsen auf den Flügel zu schicken, um dann von dort aus das Angriffs-Konzept auf zwei Kreisläufer umzustellen. "Wir müssen experimentieren", verdeutlicht Vranjes, "aber diese Herausforderungen liebe ich." Fraglich bleibt hingegen die Einsatzzeiten von Lars Kaufmann, der unter Knieproblemen leidet. Vranjes erklärte, am kommenden Montag werde im Hinblick auf den weiteren Behandlungsverlauf eine abschließende Entscheidung fallen.  

In Hannover feiern die SG-Handballer heute ein Wiedersehen mit ihren beiden ehemaligen Mitspielern Tamas Mocsai und Torge Johannsen, die beim TSV die rechte Angriffsseite bilden. "Sie sind heiß auf uns. Aber wir auch auf sie", erwartet Vranjes einen Gegner, der nach den Heimniederlagen gegen den THW Kiel (30:36), HSV (26:30) und Rhein-Neckar-Löwen (26:32) mit der SG nun endlich ein Top-Team bezwingen wil, was den Anspruch auf einen Platz im einstelligen Tabellenbereich unterstreichen würde.