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SG greift nach der Trophäe

(sh:z; Jan Wrege) Die Spanier und ihre Fans gaben alles, um der "Mission Europapokal" der SG Flensburg-Handewitt ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Doch nach 60 hitzigen Minuten vor 6120 Zuschauern im "Pabellón Príncipe Felipe" stand die neunte Finalteilnahme des Handball-Bundesligisten trotz der 31:34 (13:16)-Niederlage gegen BM Aragon fest.  "Meine Spieler haben gekämpft wie Helden", jubelte SG-Trainer Ljubomir Vranjes nach einer erneut starken Leistung gegen einen unangenehmen Gegner.

Das Neun-Tore-Polster aus dem Hinspiel (39:30) erwies sich als Segen. "Wir sind weitergekommen, weil wir zu Hause ein Riesenspiel gemacht haben. Ich hoffe, dass hat jetzt jeder verstanden", sagte Vranjes und wünschte sich für das Finalrückspiel eine volle Campushalle, nachdem die Partie gegen Aragon vor einer Woche nur 2700 Zuschauer besucht hatten. Bei der letztmaligen Vergabe der Pokalsieger-Trophäe kommt es überraschend doch zu einem deutsch-deutschen Duell. Titelverteidiger VfL Gummersbach kam nach der  27:34-Hinspielniederlage gegen den RK Celje mit einem 32:25-Sieg dank der mehr erzielten Auswärtstore weiter.

Laut EHF-Reglement muss der VfL am 20. Mai zuerst zu Hause antreten, nachdem er im Vorjahr Heimrecht im zweiten Finalspiel hatte. Die Entscheidung fällt damit in der Campushalle am 24. oder 25. Mai. "Das kann nicht besser passen. Ich freue mich, dass wir so die Chance haben, mit unseren Fans zu feiern", fiebert Spielmacher Thomas Mogensen seinem ersten Titel mit der SG entgegen.

In Saragossa befreiten sich die Flensburger früh vom größten Druck und legten eine  7:3-Führung (11.) vor. Danach wehrte sich Aragon mit Haken und Ösen gegen den K.o..  "Die Atmosphäre war hektisch und feindselig. Davon haben wir uns Ende der ersten Halbzeit ein bisschen beeindrucken lassen, sind dann aber zurückgekommen", meinte Vranjes.

Die Spanier behaupteten im zweiten Durchgang die Führung, zogen sogar noch auf 29:25 (55.) davon, aber die SG hatte stets eine Antwort. "Spielerisch sind sie sehr gut, aber sie hatten nicht die Kraft, über 60 Minuten so Druck zu machen, um uns wirklich in Gefahr zu bringen", stellte Mogensen fest. Bei der SG war wieder Verlass auf Torhüter Mattias Andersson, der 20 Bälle abwehrte, während der frischgebackene Vater Sören Rasmussen, dessen zweiter Sohn am Freitag zur Welt kam, einen Siebenmeter abwehrte. Im Feld war diesmal Lars Kaufmann die herausragende Figur mit neun Toren und klugen Anspielen an Kreisläufer Michael Knudsen. Auch Tamas Mocsai spielte die Linkshänder-Rolle im Rückraum wieder zuverlässig.

Viel Zeit, den Finaleinzug zu feiern, bleibt der SG nicht. Schon am Mittwoch geht es in der Bundesliga wieder um die Sicherung eines Top-3-Rangs, wenn der TV Hüttenberg in der Campushalle erscheint. "Momentan ist alles wichtig, auch das Torverhältnis, weil vorn alle Mannschaften dicht zusammenliegen", mahnte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke.