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Finaler erster Akt für die SG

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Acht Mal hat die SG Flensburg-Handewitt bislang ein Europapokal-Finale bestritten. Dabei gab es drei Siege (1997, 1999 und 2001) und fünf zweite Plätze. Letztmals stand die SG vor fünf Jahren in einem Endspiel - im legendären Champions League-Finale 2007. Der letzte Titelgewinn liegt bereits elf Jahre zurück und wurde gegen Ademar Leon im Europapokal der Pokalsieger eingefahren. Und genau diese Trophäe möchte die SG jetzt erneut holen.

Am Sonntag um 19 Uhr steht zunächst das Final-Hinspiel beim Titelverteidiger VfL Gummersbach an, bevor es am kommenden Freitag (18.45 Uhr) in der Campushalle zum Rückspiel kommt. Bei einem Sieg würde sich die SG den historischen letzten Triumph in diesem Wettbewerb sichern. Zur neuen Saison wird der Pokalsieger-Wettbewerb abgeschafft. "Von jetzt an und bis zum Rückspiel konzentrieren wir uns nur noch auf den VfL Gummersbach", sagt SG-Coach Ljubomir Vranjes, der seinen ersten bedeutenden Titel als Trainer und mit der SG gewinnen kann. "Daran denke ich nicht. So etwas hat für mich keine Bedeutung, es sind nur zwei Handballspiele", sagt der Schwede und geht das Finale äußerst pragmatisch an.

Dem 38-Jährigen ist allerdings keineswegs entgangen, dass sich vor allem die SG-Fangemeinde nach sieben Jahren ohne Titel - 2005 gewann der Verein den DHB-Pokal - nach einem Pott sehnt. "Nach der Finalniederlage im DHB-Pokal gegen Kiel wurden wir von vielen Fans in Flensburg empfangen und dort war zu spüren, dass sie aufgeregt und heiß auf einen Titel sind", so Vranjes. Damit dieser an die Förde kommt muss sein Team "cool blieben". Vranjes weiter: "In zwei Spielen müssen wir ein Tor besser sein".

Bis auf Holger Glandorf (Fußverletzung) und Lars Bastian (Leistenoperation) kann Vranjes auf seinen restlichen Kader zurückgreifen und sieht sein Team in der Favoritenrolle. "Wenn ich mir unsere letzten Leistungen anschaue und sehe wie wir spielen, dann finde ich schon, dass wir Favorit sind", sagt er, fügt aber hinzu: "In einem Finale kann alles passieren und es treffen immerhin zwei Teams aufeinander, die in den letzten Monaten gut gespielt haben". Erst vor vier Wochen gastierte die SG in der Liga beim VfL und gewann 32:30.

Mitten in die Vorbereitungen auf einen erneuten Triumph in Gummersbach platzte in dieser Woche die Meldung von der Entlassung von Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen (wir berichteten). Nach dem Hallenstreit, der Verletzungsepisode um Holger Glandorf und den Gerüchten zum Abgang von Geschäftsführer Holger Kaiser die nächste Baustelle im Umfeld des Teams. Bislang ist es Vranjes mit Bravour gelungen, sämtliche Querelen von seinen Spielern fernzuhalten und sportlich eine der erfolgreichsten Spielzeiten in der jüngsten Vergangenheit hinzulegen. Sollte ihm dies auch in den kommenden sieben Tagen gelingen, dürfte dem vierten Europacup-Erfolg der Vereinsgeschichte nichts mehr im Wege stehen.

Alle Fans, die nicht mit nach Gummersbach reisen wollen, können sich am Sonntag um 19 Uhr in der Club 100-Lounge an der Campushalle zum Public-Viewing treffen.