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Die SG spielte auf Augenhöhe und hat dennoch verloren

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Handball ist, wenn zwei Mannschaften gegeneinander spielen und am Ende gewinnt der THW Kiel. Diese schmerzliche Erfahrung musste die SG Flensburg-Handewitt wie schon so oft auch im DHB-Pokal-Endspiel 2012 machen. Nach großem Kampf unterlag die SG am Ende mit 31:33 (15:15) und verpasste Pokalsieg Nummer vier ihrer Vereinsgeschichte. Der Erzrivale aus Kiel feierte hingegen den achten Pokaltriumph und machte nach der Meisterschaft das Double perfekt. "Hochachtung vor meiner Mannschaft, aber auch vor der SG", sagte THW-Trainer Alfred Gislason nach der Partie. "Es war ein hochklassiges Spiel und meine Anerkennung geht an Flensburg. Was Ljubomir Vranjes dort in dieser Saison auf die Beine stellt ist phänomenal. Sie haben uns alles abverlangt."

THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt sagte: "Wir haben heute tollen Sport gesehen, Glückwunsch an Flensburg, sie spielen klasse Handball". Lob vom derzeit besten Verein des Landes - mehr kann es kaum geben, allein hören wollte ihn in Flensburg niemand. Nach der zweiten Pokalfinal-Niederlage gegen den THW in Folge war die Ent­täuschung zu groß. "Es war nicht nur Gerede von unserer Seite, wir sind das Spiel angegangen und haben 100 Prozent an den Sieg geglaubt", so SG-Spielmacher Viktor Szilágyi. "Mitleid ist das schlimmste was man als Sportler bekommen kann, dass möchte ich jetzt nicht hören. Unser Anspruch war es, dass Spiel zu gewinnen und das haben wir nicht geschafft."

Sein Teamkollege Mattias Andersson, der nach einer erneut überragenden Leistung zum besten Torwart des Turniers gewählt wurde, sagte: "Wir können sicherlich irgendwann stolz auf uns sein, aber im Moment ist es einfach nur ärgerlich, weil wir so dicht dran waren." Im Gegensatz zum Vorjahr, als die SG das Endspiel klar verloren hatte, war diesmal tatsächlich bis zum Ende der Sieg drin. Trotz eines zwischenzeitlichen 22:27-Rückstandes (48.) kam die SG noch mal auf 28:29 (56.) ran. "Es war ein Duell auf Augenhöhe. Leider hatten wir in der zweiten Hälfte einige tödliche Minuten in denen der THW weggezogen ist", so SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke nach dem Spiel. "Dennoch, Respekt vor unserer Mannschaft. Sie hatte den THW am Rande einer Niederlage und muss nicht traurig sein. Im Gegenteil: Sie kann erhobenen Hauptes nach Hause fahren." Dies fiel den Flensburgern beim Verlassen der Arena sichtlich schwer, dennoch versprach Trainer Vranjes: "Wir werden beim nächsten Mal wieder versuchen, den THW zu schlagen."