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"Keinen Zentimeter gratis hergeben"

(sh:z; Jan Wrege) Wie in der vergangenen Saison führt der Weg der SG Flensburg-Handewitt zum Final Four im DHB-Pokal (5./6. Mai 2012) über die Hansestadt Lübeck. Nach dem 34:27-Erfolg im März beim VfL Bad Schwartau gibt es heute (19.30 Uhr) in der Hansehalle eine Neuauflage des Duells mit dem Zweitligisten. Diesmal steht für den Bundesligavierten allerdings erst der vorletzte Schritt zum Handballfest in der Hamburger O2-World an.  Für das Viertelfinale am 29. Februar muss die SG noch einmal auf ein günstiges Los hoffen.
Die Gastgeber machen sich wenig Illusionen, dass sie ihr Kärtchen in den Topf werfen können, aus dem Jan Holpert am Sonnabend in der Halbzeit der Partie SG - Rhein-Neckar Löwen (15 Uhr, Campushalle) das Viertelfinale ziehen wird. "Wir haben als Zweitligist keinen Druck und wollen möglichst lange mithalten. Aber von der nächsten Runde können wir wohl nur träumen", sagt VfL-Kapitän Matthias Hinrichsen, den als langjährigen SG-Dauerkarteninhaber eine besondere Beziehung mit den Gästen verbindet. "Wir freuen uns darauf, gegen diesen Gegner in eigener Halle zu spielen. Und ich freue mich bestimmt am meisten", sagt der 28-jährige Spielmacher, der für die HSG Tarp-Wanderup und  DHK Flensburg aktiv war, bevor er 2006 zum VfL Bad Schwartau wechselte.
Von SG-Trainer Ljubomir Vranjes dürfen die Schwartauer keine Nachsicht erwarten. Er siedelt die Bedeutung dieses Achtelfinales sogar über dem Bundesligamatch am Sonnabend an. "Löwen? Für die haben wir ab Donnerstag noch genug Zeit", warnt der Schwede vor jeglicher Ablenkung. "Wir bereiten uns vor, als wenn wir gegen Ciudad Real spielen würden. Es geht um viel. Wir dürfen nicht glauben, dass das ganz locker zu gewinnen ist. Wir werden keinen Zentimeter gratis hergeben", sagt Vranjes.
Das mag sich vor einer Partie gegen den 18. der 2. Liga übertrieben anhören, aber der SG-Coach will eben auf keinen Fall den Traum vom Final Four gefährden und: "Ich will kein enges Spiel." Das hatte er zeitweise im März erlebt, als ein bereits deutlicher Vorsprung in der brodelnden Hansehalle bis auf 25:27 nach 54 Minuten zusammengeschrumpft war. Inzwischen haben sich aber die Kräfteverhältnisse weiter zugunsten des Favoriten verschoben. Anders als im Frühjahr hat Vranjes seinen kompletten Kader zusammen, die SG spielt seit Wochen stabil auf sehr hohem Niveau.
Der VfL Bad Schwartau hingegen gewöhnt sich nur schwer an die neue eingleisige 2. Liga.  Trainer Thomas Knor wurde nach einer Serie von Misserfolgen von Tobias Schröder abgelöst. Vranjes erkannte zuletzt einen leichten Aufwärtstrend beim VfL: "Das ist eine bessere Mannschaft als zu Saisonbeginn. Die Schwartauer haben einiges repariert." Seine Abwehr habe besonders auf die Rückraumschützen Jan Schult und  Toni Podpolinski sowie den aus Gummersbach zurückgekehrten Adrian Wagner achtzugeben. Auch die Mitte der Gastgeber sieht er mit Hinrichsen und dem schwedischen Neuzugang Sasa Todosijevic gut besetzt.