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Gennadij Chalepo: Heimisch geworden

(KONTER) Zunächst sah die Verpflichtung von Gennadij Chalepo als neuer Trainer der HSG Wetzlar wie eine Verlegenheits-Lösung aus. Doch dann prasselte eine Lobeshymne auf den gebürtigen Weißrussen nieder. „So genaue Video-Analysen habe ich noch nie erlebt", staunte Torwart Nikolai Weber. „Seine Handschrift ist bei der HSG klar erkennbar", erklärte Balingens Coach Rolf Brack. Für den 42-Jährigen sind die auf ihn kanalisierten Komplimente fast peinlich. „Bei uns stimmt eben das Gesamtpaket", sagt er. „Spieler, Trainer, Betreuer und die Vereinsverantwortlichen arbeiten zielorientiert zusammen."
Für den neuen HSG-Geschäftsführer Björn Seipp und Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Thielmann war im Nachhinein die „Beförderung" des ehemaligen Coachs der HSG-Oberliga-Truppe zum Bundesliga-Trainer kein Vabanque-Spiel. „Wir wussten, welche Qualitäten Gennadij Chalepo und Co-Trainer Jochen Beppler haben", sagte der HSG-Geschäftsführer. „Unsere Hoffnungen wurden übertroffen, so dass die Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2013 mehr als nur ein Vertrauensbeweis ist."
Gennadij Chalepo ist in der Bundesliga alles andere als ein unbekanntes Gesicht – allerdings nicht als Trainer, sondern als Spieler. Aufgewachsen in Gomel, und handballerisch beim weißrussischen Klub SKA Minsk gereift, sammelte der halblinke Goalgetter in Düsseldorf bereits in der Serie 1989/90 erste Bundesliga-Sporen. Ab 1993 folgten Engagements in Nettelstedt, Lemgo und nochmals Düsseldorf. Den Abschluss der Erstliga-Karriere erlebte Gennadij Chalepo zwischen 2000 und 2005 bei der HSG Wetzlar, wo er inzwischen mit seiner Familie heimisch geworden ist.