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Mit Frischluft in den Endspurt

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) "Jetzt kommen die Wochen, die Spaß machen, schließlich geht es für uns in jedem Spiel um etwas. Also, denkt nicht so viel nach, gebt Gas - wir haben ein Heimspiel und können einen großen Schritt in Richtung Champions League-Qualifikation machen", so die letzten Worte von Ljubomir Vranjes beim gestrigen Abschlusstraining an seine Mannschaft. Mit der SG Flensburg-Handewitt trifft der Coach heute um 17 Uhr in der Bundesliga auf den Bergischen HC. Mit einem Sieg und einer Niederlage des HSV gegen Kiel wäre der SG die Königsklasse nur noch in der Theorie zu nehmen.

Vranjes stellt sich, seine Spieler und das Flensburger Publikum allerdings auf ein hartes Stück Arbeit ein. Zum einen weil sein Team vor einer Woche das DHB-Pokalfinale gegen Kiel verloren hat und zum anderen, weil die Gäste laut Vranjes "ums Überleben kämpfen".

"Zum Pokalspiel ist alles gesagt und ich bin kein Typ der zurückschaut", so Vranjes, "es darf aber nicht vergessen werden, dass wir beim Final4 einen unserer Saison-Höhepunkte erlebt haben. Danach ist immer erstmal etwas Luft raus. Jetzt gilt es diese wieder reinzupumpen, schließlich haben wir in dieser Saison noch viel mehr vor", so der Schwede, der dabei neben der Champions League-Qualifikation auch an das Europacupfinale gegen Gummersbach denkt.

Der 38-Jährige warnt aber vor dem Aufsteiger, der seit Donnerstag neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpft. Seitdem liegt der BHC nur noch drei Zähler hinter einem Nicht-Abstiegsplatz. Wegen des unzulässigen Einsatzes von Ex-Nationalspieler Andrej Klimovets hat die HSG Wetzlar die Siegpunkte aus dem Spiel gegen FA Göppingen (26:25) endgültig am Grünen Tisch verloren. Das Bundesgericht des Deutschen Handballbundes hob in letzter Instanz das Urteil des Bundessportgerichts auf und bestätigte die von der Handball Bundesliga verfügte Wertung der Partie mit 0:2 Punkten und 0:0 Toren gegen Wetzlar.
"Dadurch wittern sie ihre Chance", so Vranjes, der bei den Gästen vor allem Respekt vor Kreisläufer Hendrik Pekeler sowie den Rückraumschützen Kenneth Klev oder Runar Karason und der aggressiven 6-0-Deckung hat. Der Schwede sagt aber auch: "Wenn wir in die Champions League wollen, dann müssen wir gewinnen". Dabei steht ihm bis auf Holger Glandorf (Fußverletzung) und Lars Bastian (Leisten-Operation) sein gesamter Kader zur Verfügung.

Bei den Gästen fehlt der langzeitverletzte Christian Hoße sowie Jan-Marco Behr (Patellasehne), Kristoffer Kleven-Moen (Meniskus) und Carlos Prieto (Kieferverletzung). Für einen steht die Partie unter besonderen Vorzeichen: SG-Spielmacher Viktor Szilágyi, der nach Ablauf dieser Serie zum BHC wechselt. "Es ist natürlich kein Spiel wie jedes andere, aber unser Ziel ist es bis zum Saisonende keine Punkte mehr abzugeben. An alles andere denke ich erst in der neuen Saison", so der Österreicher.