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Glandorf fällt auf unbestimmte Zeit aus

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Im Nachhinein gesehen hat es in der Handball-Bundesliga in dieser Saison nie einen Titelkampf gegeben. Viel mehr haben 17 Mannschaften um Platz zwei hinter dem THW Kiel (54:0! Punkte) gespielt. Und genau dabei mischt die SG Flensburg-Handewitt kurz vor Saisonende fleißig mit. Dank des 32:24 (14:10)-Sieges unter der Woche bei Schlusslicht Eintracht Hildesheim hat die SG Platz drei gefestigt und sich ihr so sehr ersehntes Spiel um Platz zwei gegen Berlin selber verdient.

Nachdem es in Flensburg viele Jahre als Niederlage galt, Vizemeister zuwerden, ist es in dieser Saison eines der erklärten Ziele. Am Sonnabend steht dazu ein vorentscheidendes Spiel an. Um 15 Uhr gastieren die Füchse Berlin, aktuell mit einem Punkt Vorsprung auf die SG Tabellenzweiter, in der bis auf einige wenige Stehplätze ausverkauften Campushalle. Mit einem Sieg würden die Gastgeber vorbeiziehen und hätten bei danach noch sechs ausstehenden Saisonspielen die besten Karten auf Platz zwei. Bei einer Niederlage würde hingegen die direkte Champions League-Qualifikation wieder in Gefahr geraten. Hierzu reicht Platz drei, doch der Meister aus Hamburg lauert als Vierter auf Ausrutscher der Konkurrenz.

Nach dem Pflichtsieg in Hildesheim sagte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser: "Am Samstag geht es um Platz zwei." Und die Spieler sehen es genauso. Spielmacher Thomas Mogensen sagt: "Zunächst mussten wir uns auf Hildesheim konzentrieren, dass haben wir gemacht. Jetzt haben wir das erhoffte Spiel um Platz zwei gegen Berlin". Sein Landsmann Sören Rasmussen meint: "Ich freue mich unglaublich auf den Rest der Saison mit der SG. Es warten jede Menge spannende Spiele auf uns, und es kann noch richtig viel Spaß machen, wenn wir das bislang Erreichte jetzt erfolgreich zu Ende bringen."

Dafür wäre eine Revanche für die 30:33-Hinspielniederlage ideal. So sieht es auch Rechtsaußen Lasse Svan Hansen, der sich noch gut an das Hinspiel erinnert. "In der ersten Halbzeit sind wir untergegangen, doch in der zweiten Hälfte kamen wir zurück und hätten am Ende trotzdem noch fast einen Punkt geholt. Zudem hat unser Trainer Ljubomir Vranjes das Spiel genauestens analysiert und festgestellt, dass wir auch in der ersten Halbzeit gar nicht schlecht gespielt haben. Wir haben lediglich einige falsche Entscheidungen getroffen." Der Däne ist daher optimistisch und freut sich auf die Partie: "Die Campushalle ist ausverkauft, es wird eine tolle Stimmung herrschen. Und wenn wir an die Leistungen von den letzten Heimsiegen gegen Hamburg und Magdeburg anknüpfen können, werden wir das Spiel gewinnen."

Genau wie die SG, gab sich auch Gegner Berlin unter der Woche keine Blöße und siegte beim Vorletzten TV Hüttenberg ungefährdet 36:28 (21:16). "Wenn wir es aber schaffen gegen Flensburg und die Rhein-Neckar Löwen erfolgreich zu spielen, sind wir unserem Ziel Champions League einen großen Schritt näher", sagt Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse Berlin, die selbstredend Rang zwei behalten wollen.

Beim Vorhaben diesen zu erreichen muss die SG weiterhin auf Holger Glandorf verzichten. Der Nationalspieler lag gestern nach wie vor im Krankenhaus (Infektion) und wird gegen Berlin nicht spielen. Außerdem fällt Lars Bastian (Leisten- und Rückenbeschwerden) aus. Jacob Heinl ist hingegen wieder dabei, er feierte in Hildesheim sein Comeback.