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TV Großwallstadt

Vor wenigen Wochen stieg einer der „Dauerbrenner" in der TOYOTA Bundesliga. In Aschaffenburg trafen der TV Großwallstadt und der VfL Gummersbach – zusammen mit dem THW Kiel die „Dinos" im Handball-Oberhaus – zum 70. Mal seit 1977 aufeinander. Die Gäste aus dem Oberbergischen gewannen knapp mit 33:32. Die Unterfranken indes hoffen nun, dass sich dieses Ergebnis nicht auch im Abschluss-Klassement widerspiegeln wird. Denn in der zweiten Tabellenhälfte, die bis in die Abstiegszone hinein eine Menge Spannung verspricht, sind Prognosen schwierig geworden – zumal der VfL Gummersbach und auch der Bergische HC kurzfristig noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlugen.

Das tat man in Großwallstadt nicht. Die Verantwortlichen wussten, dass ihr Klub vor einer schweren Saison stehen würde. Im letzten Frühjahr waren die Finanzen doch arg ramponiert, ein wirtschaftlicher Konsolidierungskurs erschien unvermeidlich. „Der wird diese Saison durchgezogen", vermittelte Manager Uli Wolf. Einige Leistungsträger gingen, junge Akteure wie Andreas Wolff, Marius Liebald, Cornelius Maaß oder Florian Eisenträger wurden in den Kader eingebaut. Zum Teil profitierte der TVG dabei von der Nachwuchsarbeit im „Handball-Leistungszentrum Großwallstadt".

Vor knapp einem Jahr herrschte zeitweise Katerstimmung am bayrischen Untermain. Die hellte sich auf: Immerhin glückte im EHF-Cup der Vorstoß bis ins Finale, was die Erinnerungen an die glorreichen Zeiten des Traditionsklubs in den 70er und 80er Jahren auffrischte. Zudem vermeldete die TVG-Führung Entspannung bei der Sponsorensuche. So konnte auch Linkshänder Steffen Weinhold, der schon offiziell verabschiedet worden war und mit anderen Bundesliga-Vereinen verhandelte, gehalten werden. „Ich spiele gern für den TVG", ließ der Nationalspieler die Fan-Herzen aufhorchen.

Zuletzt freute sich Vorstand Guido Heerstraß über einen „Meilenstein" und meinte damit die umgesetzten Veränderungen in der Organisation des Bundesligisten. Die Gesellschafter-Versammlung beschloss den Wechsel der Rechtsform von der 2001 eingeführten Aktiengesellschaft (AG) in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). In dieser Sitzung wurde ebenfalls eine Kapitalerhöhung beschlossen, die mit der Aufnahme neuer Gesellschafter einhergeht. „Die Rechte und Pflichten, die eine AG mit sich bringt, nahmen in den vergangenen Jahren immer größere Ausmaße an", erläuterte der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Georg Ballmann. „Der überdimensionale Bürokratie-Aufwand uferte immer weiter aus."

Sportlich muss nun der nächste „Meilenstein" folgen und in den nächsten Wochen der Klassenerhalt sichergestellt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der tschechische Keeper Martin Galia, der nach dem Abgang von Mattias Andersson zur unangefochtenen Nummer eins aufgestiegen ist. „Für ihn ticken die Uhren jetzt anders", glaubt Trainer Peter David. Weitere routinierte Leistungsträger sind die Kreisläufer Joakim Larsson und Jens Tiedtke, Abwehrchef Sverre Jakobsson, Rechtsaußen Michael Spatz sowie die Rückraum-Asse Stefan Kneer und Oliver Köhrmann.