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Punkten statt palavern

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Sauer waren Holger Kaiser und Ljubomir Vranjes nach dem Pokalspiel der SG Flensburg-Handewitt gegen den TV Neuhausen. Trotz des Einzugs ins Pokal-Halbfinale waren der Geschäftsführer und sein Trainer nicht zufrieden mit der abgelieferten Leistung ihrer Schützlinge. Auf der anschließenden Pressekonferenz ließen sie daher ihrem Ärger freien Lauf (wir berichteten).

Gestern, einen Tag vor dem Bundesliga-Duell mit dem TV Großwallstadt (heute 19 Uhr), war dieses Kapitel für die SG allerdings abgehakt und der Blick ging nach vorne. "Wir haben keine Zeit uns zu ärgern", sagte Vranjes nach dem Abschlusstraining und bezog mit dieser Aussage auch das 32:32 in Melsungen vom vergangenen Wochenende mit ein. "Fakt ist, dass wir weder in Melsungen verloren haben noch im Pokal ausgeschieden sind. Ganz im Gegenteil: In der Bundesliga sind wir Vierter und im Pokal haben wir das Final4 erreicht, damit können wir alle sehr zufrieden sein", so der Schwede, der sogar vergass zu erwähnen, dass die SG auch noch erfolgreich auf einer dritten Hochzeit tanzt. Im Europacup der Pokalsieger steht die Mannschaft im Viertelfinale. "Wir müssen das Positive aus den letzten Partien mitnehmen und zudem sollten wir alle nicht vergessen, dass auch die Spieler nur Menschen sind", stellte sich der Coach vor seine Mannschaft. "Sie müssen ständig auf einem hohen Niveau und unter große Belastung spielen."

Vranjes gibt seinen Akteuren keinesfalls einen Freifahrtsschein und kritisierte auch gestern erneut die "Bequemlichkeit", mit der seine Spieler im Angriff gegen Neuhausen zu Werke gegangen waren. "Bequem und Handball, dass passt nicht zusammen", so der SG-Cheftrainer, der allerdings nichts davon wissen wollte, eine bislang gute Saison anhand einer Partie klein zu reden. "Unsere Abwehr hat gut funktioniert und insgesamt sind wir auf einem guten Weg", stellte er klar. "Wichtig ist, dass wir etwas gelernt haben und uns weiterentwickeln. Die Spieler müssen froh sein über jedes Spiel das sie bestreiten dürfen. Dabei darf der Spaß am Handball aber nie zu kurz kommen."
Dierk Schmäschke ergänzte: "Die Neuhausen-Partie und den DHB-Pokal haben wir jetzt abgehakt und können uns in den nächsten Wochen voll auf die Bundesliga und den Europacup konzentrieren. Im März stehen sieben Spiele an und die Mannschaft weiß genau, worum es geht. Sie hat es definitiv verstanden und wird das auch zeigen".

Gegen Großwallstadt muss sie das auch tun, schließlich wird das keine leichte Aufgabe. Im Hinspiel gab es einen knappen 21:20-SG-Auswärtssieg. "Ich erwarte wieder ein enges Spiel, mit zwei starken Abwehrleistungen und guten Torhütern", so Vranjes, der Mattias Andersson gegen seinen Ex-Verein als ersten Torwart aufbietet. "Es wird physisch eine anspruchsvolle Partie werden, doch wir sind weiter als noch beim Hinspiel und die Mannschaft will erneut einen Schritt nach vorne machen. Da wir bereits zwei Punkte auswärts gegen Großwallstadt geholt haben und jetzt zu Hause spielen, wollen wir natürlich auch hier zwei Zähler mitnehmen", gibt Vranjes das Tagesziel aus. "Im März stehen sieben Spiele an und es warten noch weitaus schwierigere Aufgaben, daher möchte ich mit einem Sieg beginnen."